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Naumburg Naumburg: Zweites Direktmandat ist das Ziel von Daniel Sturm

Von ROLAND LÜDERS 13.02.2011, 21:00

NAUMBURG/NTB. - "Entweder ich ziehe so in den Landtag ein oder gar nicht", so sein Credo. "Ich möchte das Gefühl haben, dass die Mehrzahl der Wähler hinter mir steht", so Sturm. Immerhin kann er in dieser Hinsicht auf eine ungebrochene Tradition verweisen. Schließlich ging der Naumburger Wahlkreis seit seinem Bestehen immer an die CDU. Wobei sich Sturm auch das Motto seines Vorgängers Curt Becker "Nach der Wahl ist vor der Wahl" zu eigen gemacht hat. "Ich gehöre nicht zu jenen Angeordneten, die erst ein halbes Jahr vor dem Urnengang aktiv werden", sagt er. Und verweist auf seine regelmäßigen Sprechstunden in allen wichtigen Orten seines Wahlkreises, die er seit Beginn der Legislaturperiode durchführt.

Was seine bisherige Magdeburger Tätigkeit betrifft: Für manchen Naumburger war anfangs nicht ganz verständlich, wieso er als Unternehmer nicht im Wirtschafts-, sondern im Rechts- und Verfassungsausschuss mitarbeitet. Der CDU-Abgeordnete sieht dagegen durchaus eine Verbindung zwischen beiden Bereichen. "Naumburg ist Justizstandort, und die Justiz ist hier ein wichtiger Wirtschaftsfaktor", weiß er auch aus seiner eigenen beruflichen Tätigkeit als Friseurmeister. Und so setzte er sich erfolgreich für den Erhalt der hiesigen Vollzugsanstalt ein. Dadurch konnten rund 100 Arbeitsplätze gesichert werden. Darüber würde die JVA nicht unbeträchtliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Ein herber Verlust ist für den Naumburger allerdings die Verlagerung des hiesigen Arbeitsgerichts nach Halle.

Sturm kommt in diesem Zusammenhang auf Kompromisse zu sprechen, die seine Fraktion in der Koalition mit der SPD schließen musste. Und auf die Grenzen der Kompromissfähigkeit. Die waren für ihn erreicht, als man ihm seitens der SPD nach einer Kritik an Innenstaatssekretär Rüdiger Erben den Mund verbieten wollte. Und auch wenn er die Fortsetzung der großen Koalition in Magdeburg als realistischste Variante für eine neue Regierungsbildung hält, hofft Sturm doch auf eine Verschiebung der Gewichte zugunsten seiner Partei. "Dann hätten wir mehr politischen Gestaltungsspielraum." Denn im Gegensatz zu vielen SPD-Politikern will Sturm ein Ende der Gebietsreformen und nicht die Schaffung von fünf Großkreisen. "Dann ist nicht nur der Kreisstadtsitz für Naumburg verloren. Und verwaltungsmäßig ist so ein Superkreis nicht mehr beherrschbar."

Dass allerdings in Blick auf die hohe Verschuldung Sachsen-Anhalts und des Auslaufens des Solidarpaktes auf Landesebene kräftig gespart werden muss, ist für ihn klar. Allerdings nicht auf Kosten der Kommunen oder Landkreise. "Man kehrt die Treppe schließlich auch von oben nach unten und nicht umgekehrt." Eingespart werden müsse deshalb auf Landesebene. Ein solcher Weg wäre langfristig der Zusammenschluss von Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen zu einem Bundesland.