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Nahverkehr Nahverkehr: Streik legt Busse im Burgenlandkreis lahm

Von Holger Zimmer 23.02.2013, 10:42
Beim am Montag zu erwartenden Warnstreik dürfte der Weißenfelser Busbahnhof ähnlich menschenleer aussehen.
Beim am Montag zu erwartenden Warnstreik dürfte der Weißenfelser Busbahnhof ähnlich menschenleer aussehen. Peter Lisker Lizenz

Weissenfels/MZ. - „Im ungünstigsten Fall funktioniert die Schülerbeförderung gar nicht“, sagt Erich Engel, Geschäftsführer der Personenverkehrsgesellschaft Burgenlandkreis mit Blick auf den für Montag angekündigten 24-Stunden-Warnstreik der Gewerkschaft Verdi. Schon im Vorfeld seien Zettel verteilt worden, auf denen auf Streiks nächste Woche hingewiesen wurde. Außerdem habe man eine Information des kommunalen Arbeitgeberverbandes erhalten.

Auf die Frage, ob man da gegensteuern könne, sagte Engel, dass es dafür faktisch kaum eine Möglichkeit gebe. Man könne nicht abschätzen, welche Dimension der Streik annehme, weil kein Mitarbeiter seinen Arbeitgeber über seine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft informiere. Insofern wisse man also nicht, wie viele sich am Streik beteiligen werden. Hinzu komme, dass ja auch das Betriebsgelände mit den dort befindlichen Bussen blockiert werden könne.

Angelika Renner, Dezernatsleiterin in der Kreisverwaltung und damit auch zuständig für das Schulverwaltungs- und Bauamt, bestätigte sich zunächst widersprechende Informationen. Als man erste Kenntnis von einem bevorstehenden Warnstreik erhalten habe, seien die Schulen informiert worden. Als klar wurde, dass der Streik bereits in den frühen Morgenstunden des Montags beginnen solle, habe man das wiederum per Fax und Mail an die Schulleiter übermittelt. Letztlich seien die Informationen nicht nur an die fünf Gymnasien, sondern auch an die Sekundarschulen, die Förderschulen und die kommunalen Träger der Grundschulen gegangen.

Frank Meudtner, Leiter des Hohenmölsener Agricolagymnasiums, war noch am Freitag gegen Mittag von den sich widersprechenden Informationen irritiert und sich nicht hundertprozentig sicher, ob nicht vielleicht doch die Schulbusse am Morgen noch fahren. Wenn Schüler bei einer solchen Aktion die Leidtragenden seien, könne er ein solches Störfeuer nicht gutheißen. Sie hätten ihr Päckchen zu tragen und für die Zwölftklässler sei am Montag das sogenannte Vorabitur fällig. Aber auch bei zentralen Klassenarbeiten und Klausuren würde es für die Schüler kritisch. Die müssten verschoben werden, so dass sich Termine, an denen solche Arbeiten anfallen, ballen würden. Von den 485 Schülern seien über drei Fünftel auf Schulbusse angewiesen. „Fahren die Busse nicht, könnten um die 275 Schüler fehlen.“ Sie wurden mit Durchsagen über den Einfluss des Warnstreiks auf die Schülerbeförderung informiert.

In der Grundschule Großkorbetha wurden den Kindern Zettel mit nach Hause gegeben. Schulleiterin Christina Berger sagte: „Ich denke, dass viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto fahren werden.“ Das sei vielfach auch sonst so, so dass nicht alle der rund 50 Kinder, die auf den Bus angewiesen seien, mit ihm fahren würden. Sie rechne damit, dass die Eltern schon am frühen Nachmittag die Wengelsdorfer Hortkinder abholen. „Aber auch sonst wird am Ende kein Kind allein auf der Straße stehen.“

Informationen unter Service-Telefon 03445/2 31 60 oder im Internet unter www.pvg-burgenlandkreis.de