Nachwuchs spielt bei Schütz
Weißenfels/MZ. - Zum Kammerkonzert ins Heinrich-Schütz-Haus zu gehen, ist nichts Ungewöhnliches. Schließlich bietet der Weißenfelser Musikverein regelmäßig derartige Veranstaltungen in jenem Museum in der Nikolaistraße von Weißenfels an. Doch an diesem Donnerstag waren nicht nur die Künstler gespannt und aufgeregt darauf, wie es denn laufen würde, sondern auch das Publikum. Als Schüler der Weißenfelser Kreismusikschule waren die Ausführenden noch recht jung und hatten wenig oder noch gar keine Auftrittserfahrungen. Unter den Zuhörern waren etliche Eltern und Großeltern, die hören und sehen wollten, wie sich ihre Sprösslinge präsentieren. Und auch die Musikschullehrer beließen es nicht nur beim Stimmen der Instrumente, sondern brachten sich ins Vorspiel ein.
Schließlich hatte Vereinschef Johannes Kreis vorab nicht nur darauf verwiesen, dass der Weißenfelser Musikverein in der Musikwoche immer gerne einheimische Künstler präsentiere. "Das Vorspiel der Kreismusikschüler gehört schon zur Tradition", sagte er. "Es sind sachverständige Ohren im Raum, die hören, ob sich der eine oder andere junge Künstler auch mal außerhalb der Musikwoche für eine Hauskonzert empfiehlt."
Musiklehrer Wolfgang Rüb führte durch das einstündige, kurzweilige Programm. Manuel Meusel (Violine) und Benjamin Dietrich (Klavier) eröffneten es mit Corellis Sarabande d-Moll. Tuan Anh Le Phan (Klavier) spielte ein Menuett von Johann Sebastian Bach, ehe Josephine Baumgarten Mozarts "Komm, lieber Mai" sang. Robert Rittmann begleitete sie auf dem Klavier. Er war später gemeinsam mit Björn Rittmann (Violine) "Summertime" und ein weiteres Mal solo zu hören. Zweimal setzte sich Margarete Nitzschke ans Klavier, spielte zunächst Robert Schumanns Soldatenmarsch und Schostakowitsch' Leierkasten, dann im Duett mit Nathalie Steinert (Blockflöte) und noch einmal mit Luise Schmidt.
Die Vielfalt der Instrumente, die gelehrt werden und für Kammermusik geeignet sind, wurde deutlich. Zu hören waren Tina Oettinghausen auf der Violine, Benjamin auf der Trompete, begleitet von Musikschulleiter Berthold Schöps, der auch Florian Beyer (Posaune). Yui Weng und Alexander Jähnel brachten Musikstücke auf dem Klavier zu Gehör. Franziska Petzold und Susann Schönburg bewiesen ihr Können als Akkordeon-Duo. Mit "Fips im Park", vierhändig gespielt auf dem Flügel von Franziska Land und Christoph Meyer, endete das Konzert.
Auch wenn nicht jedes Stück beim ersten Anspiel klappte. Es machte Freunde zu hören, was der Nachwuchs sich in seiner Freizeit mit viel Fleiß und Freude beibringen lässt. Auf alle Fälle bereichert es die kulturelle Landschaft in und um Weißenfels. Das süße Geschenk, gesponsert von der Weißenfelser Schokoladenfabrik, das Schützhaus-Leiterin Henrike Rucker überreichte, hatte sich jedenfalls jeder verdient.