Nach Unfall eines Silotransporters Nach Unfall eines Silotransporters in Weißenfels: Sind die Bankette der Straße zu weich?

Weißenfels - Die gute Nachricht vorweg. Der Fahrer des am Montag zwischen Weißenfels und Pettstädt verunglückten Silotransporters hat den Crash ohne größere Blessuren überstanden. Es dürfte ihm den Umständen entsprechend gut gehen. „Dem Fahrer ist wenig passiert“, sagt Tim Fenger. Der junge Mann ist einer der Geschäftsführer von Fenger Logistik, jenem Unternehmen aus Kemberg bei Wittenberg, zu dem der Lastwagen gehört.
Dem Fahrzeug geht es nicht gut. Zwar steht es am Dienstagnachmittag wieder auf den Rädern. Doch Tim Fenger ist wenig zuversichtlich, dass sich die beim Unfall entstandenen Schäden reparieren lassen. „Ich tendiere zu Nein“, sagt er gefasst, aber doch spürbar enttäuscht. Er fürchtet, dass unter dem Crash der gute Ruf des Unternehmens leiden könnte, das seinen Namen trägt. Denn gerade auf das Thema Sicherheit werde im Unternehmen viel Wert gelegt.
Unternehmer aus Kemberg: „Die Bankette sind zu weich“
Da passt der auf der Seite liegende Silotransporter nicht recht ins Bild. Weiß der Chef denn schon, wie es zu dem Unfall kommen konnte? „Die Bankette sind zu weich“, erklärt Tim Fenger. Sie wären dem Gewicht des Lastwagens nicht mehr gewachsen. Kommen Maschine oder Anhänger einmal von der Straße ab, wird es für den Fahrer nahezu unmöglich, das Gefährt wieder zurück auf Kurs zu bringen.
Vor Ort an der Unfallstelle zeigt sich, dass der Fahrer offenbar versucht hat, den Lastwagen wieder zu stabilisieren. Neben der eigentlichen Fahrbahn hat er eine rund 60 Meter lange Schneise gezogen. Allein die Korrektur gelang ihm nicht und das Fahrzeug versperrte wie ein umgefallener Baum die Straße zwischen Weißenfels und Pettstädt. Glück im Unglück hatte der Fahrer, dass eine parallel zur Bundesstraße verlaufende Kabelleitung beim Crash nicht beschädigt wurde.
Unfall mit Silofahrzeug: Entstandener Schaden rund 150.000 Euro
Den entstandenen Schaden beziffert Tim Fenger auf rund 150.000 Euro. Das umgekippte Fahrzeug ist in der Nacht von Montag auf Dienstag sogar durchgehend von einem Mitarbeiter, der das Thema Sicherheit betreut, bewacht worden. Anders als zunächst in der Mitteldeutschen Zeitung berichtet worden ist, blieb die Bundesstraße auch nicht nur für rund eine Stunde gesperrt. Die Aufräumarbeiten an der Unglücksstelle dauerten bis zum Dienstag an.
Ehe der 27 Tonnen schwere Silotransporter aufgerichtet worden konnte, hat das Unternehmen einen Teil des geladenen Zements abgesaugt. Dafür war eigens ein Spezialfahrzeug angefordert worden. Das Unternehmen Fenger Logistik gehört zur gleichnamigen Fenger Gruppe, die 1988 gegründet worden ist. Der Schwerpunkt des Bauunternehmens liegt auf den Bereichen Beton und Baustoffe.
Die Bundesstraße 176 zwischen Weißenfels und Pettstädt war noch bis zum späten Dienstagnachmittag aufgrund des folgenschweren Unfalls gesperrt. Der Verkehr wurde über einen Landwirtschaftsweg via Tagewerben umgeleitet. (mz)