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Nach der Flut Nach der Flut: Rot-Kreuz-Helfer entsorgen Sperrmüll und Akten

Von Bärbel schmuck 17.06.2013, 11:28
Durch das Hochwasser sind viele Unterlagen durchnässt worden.
Durch das Hochwasser sind viele Unterlagen durchnässt worden. MZ Lizenz

weissenfels/MZ - Im Kellergeschoss der Geschäftsstelle des Weißenfelser Rot-Kreuz-Kreisverbandes sind die Trocknungsgeräte los. Das schlammige Wasser der Saale stand hier in der Leopold-Kell-Straße 27 überall hüfthoch, woran noch dunkelgefärbte Ränder an den Wänden von Küche, Aufenthaltsraum, Archiv und Desinfektionsbereich mit Materialien für die Erste-Hilfe-Lehrgänge erinnern.

Die Küche ist nur noch Sperrmüll, den DRK-Mitarbeiter und Helfer in Container im Hof stapeln. Auch der Kühlschrank ist hinüber. Akten und Ordner des Archivs hat die Flut ebenso zu einem großen Teil erwischt, berichtet der stellvertretende Geschäftsführer Kai Siemon, während er durch die Räume führt. „Die Heizung hat zum Glück überlebt“, sagt Siemon. Jetzt setzen er und Mitarbeiter wie die fleißigen Hausmeister alles daran, dass der Keller trocken und sauber für die nächste Blutspendeaktion zur Verfügung steht. „Wir gehen davon aus, dass wir das schaffen“, erklärt auch Margrit Strassberger. „Wenn nicht, müssten wir auf unserem Gelände ein Zelt für die Aktion am Montag, dem 24. Juni, aufbauen“, sagt die Ausbildungs- und Blut-spendebeauftragte beim DRK-Kreisverband. Sie hofft auf eine möglichst große Resonanz. Gerade währende der Urlaubs-Hoch-Zeit in den Sommermonaten sei die Spendenbereitschaft geringer als sonst. Und aufgrund der Hochwasserkatastrophen, besonders im Norden von Sachsen-Anhalt, spitze sich die Situation beim Blutspenden zu. „Flutopfer haben andere Sorgen, Aktionen fallen aus beziehungsweise finden gar nicht erst statt, deshalb müssen wir in Weißenfels viele Menschen zum Spenden von Lebenssaft motivieren“, erklärt Strassberger. Wie immer werde es wieder ein leckeres Büfett beim DRK in Weißenfels geben, das Helferinnen zaubern. „Wir rechnen mit 70, 80 Teilnehmern ab dem 18. Lebensjahr“, sagt Margrit Strassberger. So viele seien es erfahrungsgemäß als Stammspender im Schnitt. Diese seien auch vom Blutspendedienst angeschrieben und eingeladen worden.

„Über noch mehr Resonanz würden wir uns angesichts der besonderen Situation natürlich freuen“, ist von Kai Siemon zu hören. Generell seien die Zahlen der Spendenwilligen im Raum Weißenfels rückläufig, bedauern Siemon und Strassberger. Im Vorjahr seien etwa zehn Prozent Frauen und Männer weniger zum Blutspenden gekommen. Das sind von 4 000 Teilnehmern 400 weniger, die von 50 bis 52 angebotenen Aktionen im Jahr in Weißenfels und Hohenmölsen, Lützen, Teuchern und Granschütz einen Teil ihres kostbaren Lebenssaftes abgegeben haben. Strassberger führt dies auf die Aufhebung der Wehrpflicht 2012 zurück. „Uns fehlen die jungen Soldaten“, sagt sie.