Museum im Schloss Neu-Augustusburg Museum im Schloss Neu-Augustusburg: Stadt will Eintrittspreise verdoppeln

Weissenfels - Die Stadt Weißenfels will zum 1. März des kommenden Jahres die Eintrittspreise im Museum im Schloss Neu-Augustusburg um das Doppelte erhöhen. Die Mitglieder des Kulturausschusses sind diesem Vorschlag mehrheitlich gefolgt und haben dem Stadtrat eine entsprechende Empfehlung gegeben. Während der jüngsten öffentlichen Ausschusssitzung gab es sechs Stimmen für eine Erhöhung des Eintrittsgeldes und drei Gegenstimmen. Das Thema soll erst im Januar 2016 auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung stehen.
Wie die Preiserhöhungen im Einzelnen aussehen sollen, erläutert Kulturamtsleiter Robert Brückner. Erwachsene sollen statt der bisherigen 2,50 Euro fünf Euro Eintritt bezahlen. Ermäßigte Karten würden nicht mehr 1,50 Euro, sondern drei Euro kosten. Dies gelte für Studenten, Auszubildende, Empfänger von Arbeitslosengeld II, Personen mit Handicaps und auch für Gruppen ab 15 Personen. Nicht betroffen von der geplanten Anhebung der Preise sind Schüler. Sie zahlen auch in Zukunft nur einen Euro, erklärt der Kulturmanager der Stadt.
Mehr als 13.600 Gäste haben in diesem Jahr das Stadtmuseum besucht. 2014 waren es für das gesamte Jahr 100 Gäste weniger. Das im Jahr 2014 erwirtschaftete Eintrittsgeld liegt bei rund 17.700 Euro. Für den Museumsshop stehen knapp 700 Euro zu Buche. Insgesamt sind bei den Einnahmen über 101000 Euro registriert. Dem gegenüber stehen für 2014 Ausgaben in Höhe von gut 421.300 Euro. Davon bilden mehr als 270.200 Euro Personalkosten das Gros. Das Museum erhielt einen Gesamtzuschuss von rund 320.200 Euro.
Die Sammlungen des seit 1910 bestehenden Museums sind mit etwa 35.000 Objekten in 13 Bestandsgruppen unterteilt. Schuhe, Gemälde von Max Lingner und andere Bilder, Fotos von Horst P. Horst, Vivatbänder, Eisenkunstguss und Handschriften berühmter Dichter (Autographen) sind Schwerpunkte. (ck)
Wer die Fürstengruft unterhalb der Schlosskirche besichtigen möchte - in der Regel jeden letzten Sonnabend im Monat - soll ab März ebenfalls tiefer in die Tasche greifen müssen. Hierfür seien auch doppelte Preise vorgesehen - ein Entgelt von fünf Euro statt der bisherigen 2,50 Euro. Eine 45 Minuten dauernde Führung bis zu 20 Personen zuzüglich der Eintrittspreise soll statt der noch geltenden 15,50 Euro demnächst 40 Euro kosten. Die Museumsmitarbeiter führen dazu während der Öffnungszeiten durch die Bereiche Schuhe, Barockzeit und Schlosskirche St. Trinitatis.
Mehr Geld für bessere Ausstellungen
Diese Führungen können auch außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden, würden dann aber noch teurer werden und 80 Euro kosten. Wer mit einem Audioguide die Ausstellungen des Stadtmuseums erkunden möchte, soll für die Benutzung künftig zwei Euro hinlegen. Bei Schülerprojekten erhebt die Stadt keine konkreten Summen, diese sollen je nach Aufwand des museumspädagogischen Vorhabens berechnet werden. Sowohl Eintrittspreise und Nutzungsentgelte im Museum sind seit 15 Jahren unverändert.
Seit dieser Zeit hat sich die komplette Ausstellungsfläche mehr als verdoppelt, ist weiter zu erfahren. „Auch die Qualität der verschiedenen Ausstellungen hat sich deutlich verbessert“, schätzt Brückner ein. Und er verweist in dem Zusammenhang auf die Erhöhung der Sach- und Personalkosten für das Museum. Vergleichsweise nennt er Eintrittspreise in Museen der Nachbarstädte: Im Zeitzer Schloss Moritzburg kostet die Karte für Erwachsene fünf Euro, ermäßigt drei Euro. Gäste der Neuenburg in Freyburg haben sechs Euro, ermäßigt 3,50 Euro, zu berappen. Im Merseburger Schloss und Dom kostet das Ticket neun Euro, ermäßigt fünf Euro. Im Kunstmuseum der Moritzburg in Halle werden für Erwachsene sechs Euro (ermäßigt die Hälfte) erhoben. (mz)