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Mund auf Stäbchen rein getestet sein Mund auf Stäbchen rein getestet sein: So läuft die Arbeit in den Fieberambulanzen ab

Von Martin Walter 11.04.2020, 13:00
Die medizinische Fachangestellte Franziska Knappe-Jäger und Medizinstudent Thoralf Thieme helfen in der Weißenfelser Fieberambulanz.
Die medizinische Fachangestellte Franziska Knappe-Jäger und Medizinstudent Thoralf Thieme helfen in der Weißenfelser Fieberambulanz. René Weimer

Weissenfels - Seit Montag sind im Burgenlandkreis vier sogenannte Fieberambulanzen in Betrieb, in denen Abstriche auf das Coronavirus durchgeführt werden. Eine davon befindet sich in Weißenfels in der Turnhalle der Berufsschule in der Tagewerbener Straße. „Wir haben den Ort gewählt, da er gut zu erreichen und trotzdem relativ abgelegen ist“, erklärt Frank Schröder, Leiter des Amts für Katastrophenschutz und Rettungswesen des Burgenlandkreises.

In Abstand von zehn Minuten: telefonisch einen Termin vereinbaren

Im täglichen Wechsel ist dort wochentags von 13 bis 15 Uhr jeweils einer von insgesamt zehn Hausärzten vor Ort, um Abstriche vorzunehmen. Jedoch nur bei Personen, bei denen der Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus besteht und die deshalb eine Überweisung von ihrem Hausarzt bekommen haben. Sie werden dann telefonisch kontaktiert und bekommen einen Termin.

Die Mitarbeiter versuchen, die Personen mit mindestens zehn Minuten Abstand voneinander zu bestellen, um eine Schlangenbildung vor der Ambulanz zu vermeiden. Derzeit könnten die Abstände sogar größer sein. Am Montag wurden in Weißenfels vier, am Dienstag zwei sowie am Mittwoch drei Personen getestet.

Technik in den Fieberambulanzen wird von der Kassenärztlichen Vereinigung gestellt

„Das Verfahren hier vor Ort dauert pro Patient in der Regel nicht länger als fünf Minuten“, erklärt Frank Schröder. Nachdem der Abstrich erfolgt ist, werden die Teststäbchen steril verpackt und nach Halle gefahren, wo sie in einem Labor analysiert werden. „Am nächsten Tag haben wir dann meistens die Ergebnisse und teilen sie den Getesteten mit“, so Frank Schröder.

Die Technik in den Fieberambulanzen werde von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt gestellt. Diese habe auch die einzigen beiden Mitarbeiter in Weißenfels organisiert, die jeden Tag vor Ort sind. Dabei handelt es sich um die medizinische Fachangestellte Franziska Knappe-Jäger sowie den Medizinstudenten Thoralf Thieme.

Hygienemaßnahmen gegen Ansteckungsgefahr

Angst, sich selbst anzustecken, haben beide nicht. „Es ist alles eine Frage der richtigen Hygiene- und Schutzmaßnahmen“, sagt Franziska Knappe-Jäger, die Vollschutz trägt, selbst wenn sie alleine im Raum ist und das Organisatorische erledigt. Den einzigen Kontakt zu den Patienten hat sie über deren Gesundheitskarten, die sie am Computer einscannt.

Und auch diese würden desinfiziert und nur mit Handschuhen angefasst. Die Abstriche werden vor der Turnhalle gemacht, „zumindest sofern es das Wetter zulässt“, wie Frank Schröder sagt. Dabei assistiert Medizinstudent Thoralf Thieme den Hausärzten. „Ich freue mich, dass ich einen Beitrag leisten kann“, sagt der 32-jährige Naumburger, der nach dem Studium selbst Hausarzt werden möchte. (mz)