Wegen zu hoher Kalkablagerungen Mit rund 24 Grad deutscher Härte ist die Kalkablagerungen im Saalekreis zu hoch: Deswegen invesitert Bundeswehr in eine Wasseraufbereitungsanlage

Weissenfels - In unmittelbarer Nähe des Haupttors der Sachsen-Anhalt-Kaserne ist in den vergangenen Wochen fleißig gebaut worden. Auf dem Bundeswehrgelände entsteht derzeit ein neues unscheinbares Gebäude. Wofür die Truppe dieses benötigt, das verrät ein Sprecher des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr auf MZ-Nachfrage. Die Armee investiert am Standort Weißenfels in eine Wasseraufbereitungsanlage.
Mit 24 Grad deutscher Härte ist Kalkablagerung zu hoch
Wofür es diese braucht, das können viele Weißenfelser erahnen. Die Saalestadt verfügt mit rund 24 Grad deutscher Härte über ein vergleichsweise hartes Trinkwasser. Kalkablagerungen sind daher immer wieder ein Problem. Das bestätigt auch der Sprecher des Bundesamtes. „Der in der Region Weißenfels vorliegende Härtegrad des Trinkwassers bewirkt, dass wasserführende Leitungen bereits nach kurzer Zeit zugesetzt sind“, heißt es. Um dem entgegenzuwirken, werde derzeit das neue Betriebsgebäude mit einer sogenannten Osmose-Anlage errichtet.
Bundeswehr investiert in Wasseraufbereitungsanlage
„Die Osmose-Anlage dient der zentralen Wasseraufbereitung zur Enthärtung des Trinkwassers in der Liegenschaft“, erklärt der Bundesamtssprecher. Das lässt sich die Bundeswehr einiges kosten. Rund eine Million Euro wird in die neue Wasseraufbereitungsanlage investiert. Ein eigenes Gebäude brauche es, um die Anlage vor der wechselnden Witterung zu schützen. Aus Sicht des Bundesamtes ist das Geld aber gut angelegt. „Die Baumaßnahme dient der Reduzierung der Betriebskosten und somit dem nachhaltigen Betrieb der Liegenschaft“, erklärt der Sprecher.
Die Bundeswehr ist mit dem Schritt kein Vorreiter. Bereits im Februar berichtete die Geschäftsführerin der Heizungsfirma Eichardt, dass in Weißenfels immer mehr Hausbesitzer nach sogenannten Wasserenthärtungsanlagen fragen. Kalk aufgrund des harten Wassers sei in Weißenfels ein flächendeckendes Problem, so Jana Munkelt damals. Vereinzelt ist in Weißenfels sogar schon der Ruf nach einer zentralen Wasser-Aufbereitungsstufe laut geworden.
Kalkablagerung ein Problem für Weißenfels
Die Stadtwerke aber haben sich stets klar dagegen positioniert. Denn dies wäre aus Sicht des Geschäftsführers Lars Meinhardt mit erheblichen Investitionen für Anschaffung und Instandhaltung verbunden. Zudem würde es viele Unwägbarkeiten hinsichtlich der Wasserqualität mit sich bringen. Höhere Wasserpreise wären wohl die unausweichliche Folge.
In Deutschland gilt Wasser mit einem Härtegrad höher 14 als hart. Beeinflusst wird der Härtegrad von den jeweiligen geologischen Bedingungen. In Weißenfels sind Bundsandsteinschichten für die hohe Mineralisierung des Wassers verantwortlich. (mz)