Miss Sachsen-Anhalt gekürt Miss Sachsen-Anhalt gekürt: Lucie Bringmann ist die Schönste

Weißenfels - Für ein zufriedenes Lächeln braucht Anne Schneider weder Krone noch Schärpe. Die 25-Jährige aus Hohenmölsen ist am Sonntagnachmittag nicht enttäuscht, dass sie bei der Wahl zur Miss Sachsen-Anhalt leer ausgegangen ist.
„Es hat einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht“, sagt sie mit einem Lächeln. Freunde und Familie hatten die Lokalmatadorin zuvor wiederholt laut bejubelt. Für die Zahnmedizinische Fachangestellte ist der Nachmittag trotz ihrer Nervosität eine tolle Erfahrung gewesen. In der Umkleidekabine hätten sich unter den Kandidatinnen sogar schon Freundschaften angebahnt.
Miss Sachsen-Anhalt 2017/18: Lucie Bringmann gewinnt den Titel
Den netten Umgang der 13 jungen Frauen untereinander bestätigt auch die Siegerin. Ihre Sorge vor Zicken habe sich nicht bestätigt, erzählt Lucie Bringmann. Die Auszubildende aus Staßfurt kann bei der zehnköpfigen Jury am besten punkten.
„Ich freue mich und hätte gar nicht damit gerechnet“, sagt die Achtzehnjährige nach der Entscheidung. Ihr dürfte nach dem Abitur nun ein spannendes und zugleich stressiges Jahr ins Haus stehen. Doch die Staßfurterin verbreitet Zuversicht. „Da muss man durch. Das kriegt man schon hin“, sagt sie.
Trotz ihres jungen Alters und des mädchenhaften Gesichts tritt die diesjährige Miss Sachsen-Anhalt sehr souverän auf. Kameras ist Lucie Bergmann gewohnt. In ihrer Heimat sei sie bereits das Werbegesicht für ein Schülerticket gewesen, erzählt sie nach der Siegerehrung. Auch auf einem Laufsteg habe sie nicht zum ersten Mal gestanden. Allein das freizügige Posieren im Bikini sei noch etwas ungewohnt gewesen.
Paul Nitschke aus Magdeburg ist der neuer neue Mister Sachsen-Anhalt
Der neue Mister Sachsen-Anhalt Paul Nitschke hätte sich zweifelsohne gerne in Badehose präsentiert. „Als Sportler hätte ich gerne um den Titel gekämpft“, so der 19-jährige Leistungsschwimmer aus Magdeburg.
Doch anders als bei den Damen ist der männliche Sieger diesmal schon vorab via Fotoentscheidung gewählt worden. Organisatorin Ines Klemmer begründet das damit, dass vor der Entscheidung drei der fünf Bewerber krankheitsbedingt abgesprungen sind.
Den Sieg von Paul Nitschke solle das aber nicht schmälern. „Er ist heute hier und hat uns überzeugt“, sagt Ines Klemmer. Die 46-Jährige stammt gebürtig aus Halle und ist 1991 selbst zur Miss Germany gewählt worden.
Früher ein NoGo - heute kein Problem: Miss Sachsen-Anhalt mit Tattoos
Damals sind Tätowierungen, wie sie einzelne Bewerberinnen nun bei der Wahl im Einkaufszentrum Schöne Aussicht gezeigt haben, noch tabu gewesen. „Auch wir müssen mit der Zeit gehen“, sagt Ines Klemmer. Tätowierungen seien in Mode.
In den vergangenen Jahren zierten sie auch schon die Körper von Gewinnern. Ines Klemmer wirbt für Offenheit – auch in anderen Bereichen. Betrübt habe sie, dass sich kürzlich der farbige Gewinner der Wahl zum Mister Wismar in Mecklenburg-Vorpommern Beleidigungen eingefangen habe. „Das ist sehr ärgerlich“, sagt sie.
Mit Weißenfels verbindet Ines Klemmer bisher nur positive Erinnerungen. In der Saalestadt hat bereits zum zweiten Mal in Folge die Schönheitswahl für Sachsen-Anhalt stattgefunden, obwohl die Kandidatinnen zum überwiegenden Teil aus den Großstädten Halle und Magdeburg kommen. Geht es nach Ines Klemmer, dann moderiert sie auch 2018 wieder im Einkaufszentrum Schöne Aussicht. „Wir hoffen, dass die Veranstaltung in Weißenfels bleibt“, sagt sie und lobt die guten Bedingungen vor Ort.
Viele Besucher haben am Sonntag das Auflaufen der Damen in Bikini stilecht mit einer Kugel Eis verfolgt. Und wer ein Smartphone besitzt, der zückte es. Wie Steve Podemsky, der Freund von Lokalmatadorin Anne Schneider. „Ich bin stolz, dass sie mitmacht. Das muss ich unterstützen“, sagt er strahlend. (mz)