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Lützener Chor Lützener Chor: Festtagssaison klingt nun aus

Von HEIKE RIEDEL 23.12.2013, 20:47
Ihre Freude am Gesang geben die Frauen und Männer um Helfried Leschke (am Keyboard) hier zur Lützener Rentnerweihnachtsfeier weiter.
Ihre Freude am Gesang geben die Frauen und Männer um Helfried Leschke (am Keyboard) hier zur Lützener Rentnerweihnachtsfeier weiter. Peter Lisker Lizenz

LÜTZEN/MZ - Acht Mal - so oft waren sie in der Weihnachtszeit bisher noch nicht auf Achse, die Männer und Frauen eines Lützener Chors, der keinen festen Namen zu haben scheint. Als „Lützener Volkssänger“ sieht Helfried Leschke ihn am besten bezeichnet. Andere nennen ihn Frauenchor, was aber nicht ganz stimmt, denn außer Leschke, der Mann, der mit dem Keyboard den Ton angibt, gibt es noch zwei Männerstimmen neben denen von 21 Frauen. Mit „Hobbychor“, „Leschke-Chor“, „der andere neben dem Lützener Kirchenchor“ wird die Gruppe beschrieben, die ihren Ursprung teilweise auf einen Frauenchor aus DDR-Zeit zurückführt und teilweise auf eine Idee am Glühweinstand 2005.

Der 21. Oktober 2005 ist das Gründungsdatum der „Lützener Volkssänger“. Sie lassen zum Beispiel alte „Ohrwürmer“ erklingen wie „Am Brunnen vor dem Tore“, „Es klappert die Mühle“, „Tulpen aus Amsterdam“, „Babicka“, „Wir lassen uns das Singen nicht verbieten“, „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ - alles ganz nach Anlass und den Wünschen der Beteiligten und Zuhörer. Über Lützen hinaus tritt der Chor in Bad Dürrenberg, Leipzig-Grünau und Markranstädt auf. Wenn die Anreise für die teilweise älteren Frauen beschwerlich wird, nehmen sie andere mit. Entschädigung für die Mühen ist allen die Freude am Singen. Eintrittsgeld wird nicht erhoben. (hr)

„Lasst uns doch treffen und einfach gemeinsam Lieder singen“, der Einladung von Helmut Leschke schlossen sich erst ein paar wenige und dann immer mehr sangesfreudige Lützenerinnen und Lützener an. „Ein tolles Hobby“ nennt Leschke es heute, der darin seinen Ausgleich zu seiner Beschäftigung als Trauerredner findet. „Wir geben und nehmen“, beschreibt er besonders jene Momente, wenn die Sangesfreuden in die Öffentlichkeit getragen werden. Dort erhält der Chor neue Anregungen, dort gibt der Chor den Zuhörern Anregung. Und gerade bei den älteren Menschen, die auf beiden Seiten verstärkt vertreten sind, schafft das schöne Bezüge zu ihrem bisherigen Leben. „Man staunt, wie tief selbst die Liedtexte im Gedächtnis haften“, sagt Leschke und freut sich, wenn die Sangeslust auch das Publikum erfasst. Es darf sich die Lieder aussuchen. Drei Mappen hat der Chorchef mittlerweile immer bei sich, um auf jeden Wunsch vorbereitet zu sein.

Spaß hätten seine Chormitglieder aber auch schon allein daran, dass sie sich regelmäßig im Lützener Schlosscafé träfen, um dort das gemeinsam zu singen, worauf sie selbst gerade Lust haben. „Das brauchen wir alle, um uns wohlzufühlen“, sagt der 62-jährige Keyboardspieler. Das Repertoire ist gewachsen mit jeder Erinnerung an eines der bekannten Lieder. Ob Volkslieder, Schlager, Stimmungslieder, auch Wander- und Jägerlieder erklingen. „Je öfter wir singen, umso besser wird es“, meint Leschke, der sich jemanden an seine Seite wünschte, der auch mal auf die Schwachstellen aufmerksam machen könnte, die innerhalb des Chores untergehen. Denn er müsse sich voll aufs Instrument konzentrieren.

Er schreibt Lieder auch schnell einmal um, um sie den Stimmen anzupassen. Für die neue Saison, die im Februar beginnen soll, kündigt er nun neue Stücke an. Auch den unbekannteren wolle man sich jetzt widmen - dann freilich erst einmal auf Frühjahr und Sommer ausgerichtet. Mit dem Auftritt am Dienstagabend in der Kirche in Bothfeld geht die 2013er Singsaison für den Chor nun zu Ende. Doch im Terminbuch stehen bereits Anforderungen bis Dezember 2014.