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Langendorf Langendorf: Betreuungszentrum nach Sanierung ein Ort zum Wohlfühlen

Von andreas richter 11.12.2012, 19:03

langendorf/MZ. - Christel Vogel fühlt sich sichtlich wohl im "Haus zur Birke". Seit 1994 ist das Betreuungszentrum "Christoph Buchen" in Langendorf ihr Zuhause. Früher hat die heute 63-Jährige im benachbarten Glockenturmhaus gewohnt. Doch mittlerweile ist sie umgezogen. "Wir haben es jetzt richtig schön hier. Mit meinem Freund bin ich schon lange zusammen. Jetzt kommt er mich immer besuchen", erzählt sie freimütig und zeigt in den frisch sanierten, weihnachtlich dekorierten Aufenthalts- und Speiseraum.

16 geistig und mehrfach behinderte Menschen leben im "Haus zur Birke" des Langendorfer Zentrums. Jetzt im Advent können sie zusammen mit ihren Betreuern das sanierte Haus so richtig genießen. "Es war eine schwere Zeit", blickt Silke Beck, Leiterin des Betreuungszentrums, auf die vergangenen Monate zurück. Im Februar dieses Jahres hatte die dringend notwendige Sanierung des Hauses begonnen. Die Bewohner wurden in einem benachbarten Gebäude untergebracht. Zu den großen Erleichterungen gehört jetzt ein Fahrstuhl, mit dem die Frauen und Männer in die obere Etage gelangen können. Früher gab es nur einen Treppenlift. Sämtliche Zimmer und Sanitäranlagen wurden behindertengerecht ausgebaut und erstrahlen jetzt in frischen Farben. Fenster, Türen und der Fußbodenbelag wurden erneuert. Eine moderne Alarmanlage ruft im Notfall direkt die Feuerwehr.

"Das Haus steht unter Denkmalschutz. Das hat die Sanierung nicht gerade billiger gemacht", weiß Silke Beck. Eine halbe Million Euro hat die Christoph Buchen GmbH & Co. KG als Träger der Einrichtung über Kredite aufgebracht.

Im frisch sanierten Aufenthaltsraum sitzt an diesem Dezember-Vormittag auch Anja Lehmann. Die 28-Jährige ist blind, doch auch sie spürt die wohlige Atmosphäre in den Räumen. In ihrem freundlichen Zimmer im Erdgeschoss steht ein Keyboard. Regelmäßig geht die junge Frau in die Musikschule. Bei der kürzlichen Einweihung im "Haus der Birke" konnte sie die Gäste mit ihrem Auftritt begeistern.

Zu den Mitarbeitern, die die Behinderten im Schichtbetrieb rund um die Uhr betreuen, gehört Kerstin Busch. Seit zweieinhalb Jahren arbeitet die 24-jährige Heilerziehungspflegerin im Langendorfer Betreuungszentrum, hilft bei der täglichen Körperpflege, bei den Mahlzeiten und der Hauswirtschaft, beschäftigt sich ganz individuell mit den Bewohnern. "Das ist schon ein sehr erfüllender Beruf", meint die junge Frau aus Hohenmölsen und ist wie die Heimbewohner zufrieden über die weit besseren Bedingungen nach der Sanierung.

Noch nicht überall auf dem geschichtsträchtigen Gelände sind die Bedingungen allerdings so gut wie im "Haus zur Birke". Saniert sind das Glockenturmhaus, in dem eine elfköpfige Wohngruppe relativ selbstständig lebt, und die Tagesförderstätte "Haus zur Eiche". Der vierte Bereich jedoch, das "Haus zur Linde", ist ebenso wie vor kurzem noch das "Haus zur Birke" stark sanierungsbedürftig. "Doch das ist eher Zukunftsmusik", weiß Silke Beck, die seit zwanzig Jahren in der Langendorfer Einrichtung arbeitet und heute sowohl das Betreuungszentrum als auch das benachbarte Pflegeheim leitet. Immerhin sei in die "Birke" einiges Geld geflossen. Da sei man erst mal froh, nun die Adventszeit zum ersten Mal in frisch renovierten Räumen erleben zu können.