Kultur- und Vereinshaus in Teuchern Kultur- und Vereinshaus in Teuchern: "Zum Grünen Baum" entwickelt sich zur Kulturinsel

teuchern/MZ - Kultur und Kleinstadt - passt das zusammen? Als der Heimatverein Teuchern mit der Eröffnung des Kultur- und Vereinshauses „Zum Grünen Baum“ im September 2012 verkündete, man werde das kulturelle Angebot um einiges erweitern und als festen Anlaufpunkt im Burgenlandkreis verankern, wurde dies jedenfalls von so manchem belächelt. Selbst als im Februar dieses Jahres die jeweils am dritten Donnerstag eines Monats laufende Veranstaltungsreihe „Treff im Grünen Baum“ startete, unkten einige gar, dies habe keine Zukunft und werde sich irgendwann von selbst erledigen.
„Offensichtlich sind unsere Angebote aber gefragt“, erklärt Manfred Gießler, der Vorsitzende des Teucherner Heimatvereins mit einem wissenden Lächeln. Denn das mit Hilfe der Stadt sanierte Haus, in dem der Heimatverein eine Bibliothek und ein Museum ehrenamtlich betreibt und in dem auch der Reinhard-Keiser Förderkreis zu Hause ist, etabliert sich immer mehr als Kulturinsel der Kleinstadt und zum Besuchermagneten, auch für Auswärtige.
So beteiligt sich der Heimatverein auch zum zweiten Mal seit der Eröffnung des „Grünen Baums“ am Literaturherbst des Burgenlandkreises. Der Schriftsteller Kurt Wünsch liest am 24. Oktober, ab 18.30 Uhr, aus seinem Buch „Lukullus küsst Aphrodite“. Dabei erzählt er humorvoll und nachdenklich von den Freuden, Leiden und Problemen der Familie Wunderlich, insbesondere von denen der sechsjährigen Helene und des zehnjährigen Marek. Die Kindergeschichten für Erwachsene werden musikalisch begleitet von Petra Sauerbier und Albrecht Wiegner.
Irmtraud Persich, die als Mitglied des Heimatvereins die neue Bibliothek im Haus betreut, glaubt an zahlreiche Gäste der Veranstaltung. Denn alle bisher angebotenen Lesungen seien immer gut besucht gewesen, erzählt sie. „Durch die Teilnahme am Literaturherbst gelingt es, Autoren nach Teuchern zu bekommen, die wir uns finanziell nicht leisten könnten“, nennt Manfred Gießler einen Grund dafür , weshalb sich der Heimatverein an der Veranstaltungsreihe, die der Burgenlandkreis finanziell stützt, beteiligt. Dass der Landkreis das Kultur- und Vereinshaus „Zum Grünen Baum“ als einen Veranstaltungsort für den Literaturherbst aussucht, wertet Manfred Gießler als Anerkennung des kulturellen und heimatgeschichtlichen Engagements des Vereins. Der will das Angebot des Kultur- und Vereinshauses in naher Zukunft sogar noch ausbauen. Für seine Veranstaltungsreihe „Treff im Grünen Baum“ versucht er, immer neue Referenten aus verschiedenen Fachgebieten zu gewinnen.
Im März 2013 gab Walter Janowsky, Fachberater des Gartenregionalverbandes „Weiße Elster“ Tipps für die Gartenbewirtschaftung im Frühling. Weil sich das Publikum zahlreich und interessiert gezeigt hat, kommt der anerkannte Pomologe aus Zeitz am 26. Oktober erneut nach Teuchern. Er wird im kleinen Saal des Kultur- und Vereinshauses rund 200 Kernobstsorten präsentieren, darunter Äpfel, Birnen oder Quitten. Auf Wunsch bestimmt er auch Obstsorten, die Besucher der von 10 bis 16 Uhr laufenden Veranstaltung mitbringen.
Wer dann noch Zeit hat, kann im ersten Stock des Gebäudes die am Tag der deutschen Einheit eröffnete Sonderausstellung „Novalis - Bergbau - Teuchern“ anschauen. Sie beschäftigt sich mit dem beruflichen Wirken des Dichters und Bergbauingenieurs Friedrich von Hardenberg und der Geschichte der Kohleförderung rund um Teuchern und Hohenmölsen.