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Kritik an Rektor Jürgen Mannke Kritik an Rektor Jürgen Mannke: Schul-Tag über Linksextremismus sorgt für Streit

Von Alexander Kempf 20.06.2018, 13:33
Rektor Jürgen Mannke in einem Klassenraum des Weißenfelser Goethe-Gymnasiums.
Rektor Jürgen Mannke in einem Klassenraum des Weißenfelser Goethe-Gymnasiums. Andreas Stedtler

Weissenfels - Im Vorfeld eines Thementages über Linksextremismus am Weißenfelser Goethe-Gymnasium ist der Schulleiter Jürgen Mannke scharf angegriffen worden. In einer öffentlichen Stellungnahme warf Kim Lang, Sprecher der Grünen Jugend Halle, dem Pädagogen politische Einflussnahme vor. „Mannke vermischt seine private politische Meinung mit seiner verantwortungsvollen Tätigkeit als Schuldirektor. So verletzt er massiv die ihm gebotene Neutralitätspflicht als Schuldirektor“, erklärte Kim Lang.

Der Sprecher der Grünen Jugend Halle kritisierte vorab, dass bei dem Thementag auch hinterfragt werden sollte, inwieweit die Linkspartei eine extremistische Partei ist. „Nur im Kontext der medialen Vorgeschichte des Schuldirektors ist nachvollziehbar, wie es zu einem solchen absurden Thementag am Goethegymnasium kommen kann“, so Kim Lang.

Leitartikel Mannkes in der Zeitschrift des Philologenverbandes

Er spielt damit auf einen Leitartikel Mannkes in der Zeitschrift des Philologenverbandes im Herbst 2015 an. Darin warnte der damalige Vorsitzende vor einer „Immigranteninvasion“ und sexuellen Belästigungen durch Asylbewerber, was bundesweit Empörung auslöste.

Die Vorwürfe von Kim Lang weist Jürgen Mannke scharf zurück. Der Thementag am Montag sei gemeinsam mit der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen erfolgt und werde vom Bundesbildungsministerium gefördert. In der Vergangenheit habe sich das Goethe-Gymnasium schon oft des Themas Rechtsextremismus angenommen, etwa bei Lesungen oder Bildungsfahrten nach Bernburg sowie Buchenwald. Das Thema Linksextremismus hingegen komme relativ kurz, so Jürgen Mannke. Darum seien nun die Referenten im Rahmen des Sozialkunde-Unterrichts eingeladen worden.

Kritik versteht der Weißenfelser Schuldirektor als persönliche Beleidigung

Die Kritik des Sprechers der Grünen Jugend Halle versteht der Weißenfelser Schuldirektor als persönliche Beleidigung. „Ich werde juristischen Beistand einfordern. Das lasse ich mir nicht gefallen“, kündigt Jürgen Mannke an. Am Thementag selbst hat die Linkspartei schließlich gar keine Rolle mehr gespielt, berichtet der Direktor. Nach den Themen Stalinismus und Demokratie in der DDR habe dafür schlicht die Zeit gefehlt. Eine politische Bevormundung der Schüler sei beim Thementag nicht erfolgt, versichert Jürgen Mannke nach Rücksprache mit Schülern.

Der Sprecher der Grünen Jugend Halle relativiert seine Kritik nach dem Thementag. Seine Stellungnahme vorab, so Kim Lang, sei vor allen Dingen als Recherchehinweis zu verstehen. „Es war nicht mein Ziel, mich aus der Ferne in Kämpfe zu stürzen“, sagt er und erkennt an, dass der gescholtene Schulleiter letztlich keinen Einfluss auf die Inhalte des Thementages genommen hat. (mz)