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Koch steht am Kasernenherd

Von Petra Wozny 05.02.2008, 18:38

Hohenmölsen/MZ. - Der Mann strahlt mit dem Edelstahl um die Wette. "Die Küche ist vom Feinsten. Erst wollte ich von Köpsen nicht weg und nun bin ich in wenigen Tagen hier heimisch geworden", meint der 47-Jährige. Der Chef des Menüservices Hohenmölsen hat vor wenigen Tagen das Küchengebäude auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne in Hohenmölsen übernommen. Und hat damit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. "In Köpsen hatten wir bei weitem nicht solche modernen Bedingungen. Hier haben wir mit einem Schlag super Arbeitsbedingungen", freut er sich für seine sechs Mitarbeiter und zwei Lehrlinge. Zum Zweiten habe das Team nun ausreichend Platz, die Produktionskapazität erweitern zu können. Das sei in Köpsen nicht mehr möglich gewesen.

Lutz Herber ist nicht nur Koch von Berufs wegen, sondern aus Leidenschaft. 1995 machte er sich selbstständig und übernahm die Betriebsküche des ehemaligen Parafinwerkes. "Da habe ich etliche Zeit vom Kochen bis zum Abwaschen alles allein gemacht", erinnert sich der Webauer. Seine Mahlzeiten müssen geschmeckt haben. Die Folge: Die Firma wuchs mit der Bestellliste der Esser. Kochte Lutz Herber mit seinen Mitarbeitern anfangs rund 60 Portionen, so sind es heute täglich etwa 450.

In der Woche stehen rund acht verschiedene Menüs auf dem Speiseplan. Geschätzt werde von den Kunden der moderate Preis. Zu ihnen gehören zum Beispiel die Stadtwerke Weißenfels ebenso wie die Landtechnik Hohenmölsen, ein Architekturbüro sowie viele Senioren, die das Essen angeliefert bekommen. Er halte sich seit Jahren zwischen zwei und drei Euro je Gericht. Die Autos der Firma fahren in die Verwaltungsgemeinschaft Lützen-Wiesengrund, nach Weißenfels und nach Hohenmölsen, freut sich der Küchenchef.

Zur modernen Küche gehören auch die Speisesäle, in denen noch vor knapp anderthalb Monaten die Soldaten ihre Mahlzeiten einnahmen. Zwei kleinere Säle, hier können zwischen 25 bis 40 Gäste gemütlich sitzen, vergibt Herber ab sofort für Familienfeiern. "Wer sich von meiner Firma bekochen lässt, bekommt sie gratis", offeriert er. Mehrere Hohenmölsener haben das Angebot bereits genutzt. Damit Herber mit seinem Team nicht mehr zwischen zwei Herden pendeln muss, heißt es bis Ende Februar die Köpsener Küche vollkommen zu räumen.