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„Ich freue mich auf die neue Aufgabe“ Kindermedizinerin übernimmt ambulante Praxis der Asklepios-Klinik

Warum Christine Stöckmann die Herausforderung angenommen hat.

Von Andreas Richter 17.05.2021, 17:00
Christine Stöckmann - hier in der Kinderstation - ist die neue Kinderärztin am Medizinischen Versorgungszentrum  in Weißenfels.
Christine Stöckmann - hier in der Kinderstation - ist die neue Kinderärztin am Medizinischen Versorgungszentrum in Weißenfels. Foto: A. Richter

Weissenfels/MZ - Dass Christine Stöckmann einmal eine medizinische Laufbahn einschlagen würde, war nicht wirklich überraschend. Immerhin ist die Mutter Kinderärztin in Bad Dürrenberg, der Vater Urologe. „Der Berufsalltag meiner Eltern hat mich in meiner Kindheit sehr geprägt“, erzählt die heute 40-Jährige. Gerade steht die Mutter einer neunjährigen Tochter, verheiratet mit einem Anästhesisten, vor einer neuen Etappe: Am 1. Juni beginnt sie offiziell als niedergelassene Kinderärztin im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der Weißenfelser Asklepios-Klinik.

Kindermedizinerin übernimmt ambulante Praxis der Asklepios-Klinik

Mehr als ein halbes Jahr lang hatte die Klinik vergeblich bundesweit nach einer Nachfolge für Karamfila Todorova, die bisherige Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin am MVZ, gesucht. Als Übergangslösung hatten Ärzte der Kinderstation der Asklepios-Klinik im MVZ eingeschränkte Sprechzeiten angeboten. Schließlich hat man sich für eine interne Lösung entschieden, um die Versorgungslücke dauerhaft zu schließen: Christine Stöckmann, bisher leitende Oberärztin an der Asklepios-Kinderklinik, wechselt in die ambulante Praxis.

„Ich freue mich auf die neue Aufgabe“, sagt die Medizinerin. Dass sie in die Kinder- und Jugendmedizin eingestiegen ist, liegt an einem Schlüsselerlebnis während ihres Studiums der Humanmedizin in Leipzig. „Während eines Praktikums durfte ich einen Professor einen Tag lang auf der Frühchenstation begleite. Danach war mir klar, in welche Richtung ich gehen will“, erzählt die Ärztin. Das sechste Studienjahr absolvierte sie seinerzeit an einer Kinderklinik in Merseburg, seit 2007 arbeitet sie am Weißenfelser Krankenhaus.

Neben Übergewicht und Allergien sind es vor allem psychosomatische Erkrankungen

„Die Kinder- und Jugendmedizin ist ein sehr dankbarer Bereich“, meint die Ärztin. Immerhin könne man auf der Station die meisten Patienten gesund wieder entlassen. Im Vergleich zur Akutversorgung auf der Station sei die ambulante Betreuung durchaus etwas anderes, sagt Christine Stöckmann, die die Praxis als Vertretung bereits kennen- und liebengelernt hat. Hier ist sie die Hausärztin für Kinder und Jugendliche zwischen null und 18 Jahren. Es geht um die Behandlung von Krankheiten, aber auch um Vorsorge, um Begleitung über verschiedene Entwicklungsstadien der Patienten hinweg. Dass sie dabei eine enge Bindung zur Kinderklinik hat, sieht die Ärztin durchaus als Vorteil.

Aus ihrer Erfahrung weiß Christine Stöckmann: Neben Übergewicht und Allergien sind es vor allem psychosomatische Erkrankungen, die derzeit häufiger bei Kindern und Jugendlichen zu beobachten sind. Erkrankungen also, die keine organischen, sondern seelische Ursachen haben. Die teilweise Vereinsamung während der Corona-Pandemie sieht sie hierbei als ein Problem. In diesen Tagen wird die Kinderarztpraxis im MVZ nach den Vorstellungen der neuen niedergelassenen Ärztin noch etwas umgebaut. Ein zweites Sprechzimmer soll entstehen, die Ausgestaltung kindgerechter werden. So soll das richtige Umfeld entstehen für einen gelungenen Neustart. (mz)