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Keyboardspiel mit Oma in der Kirche

Von Bärbel Schmuck 23.12.2007, 16:37

Kriechau/MZ. - "Wenn du jeden Tag eine halbe Stunde übst, können wir Heiligabend in der Kirche zusammen auf dem Keyboard spielen." Diesen Vorschlag seiner Oma Sigrid Böhland hat Tim Stark beherzigt. Am Montagnachmittag ist es soweit: Zu vier Händen bringen die Großmutter und ihr jüngster Enkel Weihnachtslieder im Kriechauer Gotteshaus zu Gehör.

"Ein bisschen aufgeregt bin ich schon, aber die Freude ist viel größer", gibt Tim zu. Denn mit seiner Oma Sigrid aufzutreten, das findet er ziemlich spannend. Schließlich spiele sie seit vielen Jahren die Ladegastorgel im evangelischen Gotteshaus.

Seit Oktober besucht der siebenjährige Kriechauer die Musikschule "Heinrich Schütz" in Weißenfels. "Ich lerne Klavier bei Herrn Rüb, das macht Spaß", erzählt der Zweitklässler. "Meine Oma spielt Klavier und Orgel", berichtet er stolz. Am liebsten würde der Junge selbst einmal die Orgel auf der Kirchenempore zum Klingen bringen.

"Das schaffe ich noch nicht, da müsste ich viel mehr üben", schätzt Tim ein. "Aber das nächste Jahr spiele ich vielleicht mit meinem Freund Oliver. Dann kannst du mal Pause machen und brauchst zu Weihnachten nicht mehr zu spielen", schlägt Tim seiner Großmutter vor. Sigrid Böhland nickt lächelnd. Die 72-jährige Kirchenälteste der Gemeinde freut sich schon auf das Keyboardspiel zu vier Händen am Montag in "ihrer" Kirche. "Wir wollen unsere Gemeindeglieder und Gäste bei uns in Kriechau mit Weihnachtsliedern erfreuen", sagt sie. Mehr soll nicht verraten werden. Darin ist sie sich mit ihrem Enkel einig, der zur heutigen Christvesper auch beim Krippenspiel dabei ist und einen Hirten darstellen wird.

Sigrid Böhland ist stolz auf das Engegement ihrer kleinen Gemeinde. "Wir haben diesmal keinen Pfarrer und gestalten den Gottesdienst selbst", erklärt die Organistin. Beate Schlegel werde als aktives Gemeindeglied sprechen und ihr Sohn Benjamin spiele auf dem Horn. Gemeinsam werde viel gesungen im Gotteshaus.

Weihnachten sei es immer sehr voll in der Kirche, spricht Frau Böhland aus Erfahrung. Besonders gespannt sei die Frau an der Ladegastorgel auf das Krippenspiel, das viele Kinder einstudiert hätten.