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Keine Fernwärme mehr aus Lippendorf Keine Fernwärme mehr aus Lippendorf: Verliert Mibrag ihren Hauptkunden?

Von Alexander Kempf 18.11.2019, 08:07
Ende September 2022 endet ein Fernwärmevertrag zwischen den Leipziger Stadtwerken und dem Betreiber des Kraftwerks Lippendorf - der LEAG.
Ende September 2022 endet ein Fernwärmevertrag zwischen den Leipziger Stadtwerken und dem Betreiber des Kraftwerks Lippendorf - der LEAG. dpa

Weissenfels - Verliert die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft, kurz Mibrag, ihren Hauptkunden - das Kraftwerk Lippendorf? Ende September 2022 endet ein Fernwärmevertrag zwischen den Leipziger Stadtwerken und dem Betreiber des Kraftwerks Lippendorf - der LEAG. Der Leipziger Stadtrat hat bereits entschieden, dass darüber hinaus keine Fernwärme mehr aus Lippendorf bezogen werden soll. Stattdessen bauen die Leipziger Stadtwerke ein neues Gaskraftwerk.

Mit dessen Bau soll gemäß eines Berichts der Leipziger Volkszeitung (LVZ) bereits im kommenden Sommer begonnen werden. Mit einer Inbetriebnahme rechne der Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke demnach in der zweiten Jahreshälfte 2022. Die Entscheidung stößt im Umland von Leipzig aber auch auf Kritik. Zuletzt hatte der Ex-Landrat des Landkreises Leipzig die Entscheidung des Leipziger Stadtrats kritisiert.

Zukunft des Kraftwerks Lippendorf ist für Mibrag von großer Bedeutung

Bei einem CDU-Treffen im sächsischen Etzoldshain hatte Gerhard Gey daran erinnert, dass Leipzig mit seiner Entscheidung gegen eine Abmachung aus den 90er Jahren verstoße. „Wir hatten uns darauf verständigt, nur noch einen Tagebau, nämlich das Vereinigte Schleenhain, für die Versorgung des neuen Kraftwerkes Lippendorf weiterzuführen, um so einerseits eine Energiewende für das Leipziger Braunkohlerevier herbeizuführen und andererseits auch Planungssicherheit für die nächsten vier Jahrzehnte zu schaffen“, zitiert die LVZ Gerhard Gey.

Das neue Werk Lippendorf sollte damals nicht nur für Energiesicherheit, sondern auch sichere Arbeitsplätze sorgen. Der Ex-Landrat wirbt dafür, diese Vereinbarung auch einzuhalten. Die Zukunft des Kraftwerks Lippendorf ist auch für die Mibrag von großer Bedeutung. Sie fördert im Tagebau Vereinigtes Schleenhain jährlich bis zu elf Millionen Tonnen Rohbraunkohle. Hauptkunde ist das Kraftwerk Lippendorf. (mz)