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Kein Bargeld am Automaten Kein Bargeld am Automaten in Weißenfels: Woran das liegt und welche Alternativen es gibt

Von Tobias Schlegel 08.01.2019, 15:00
Wer gerade in Weißenfels am Automaten Geld abheben möchte, könnte Probleme bekommen. Einige sind gerade außer Betrieb.
Wer gerade in Weißenfels am Automaten Geld abheben möchte, könnte Probleme bekommen. Einige sind gerade außer Betrieb. Peter Lisker

Weißenfels - Nichts geht mehr. Seit Mitte der vergangenen Woche kann in der Commerzbank-Filiale in Weißenfels kein Bargeld mehr am Automaten abgehoben werden. Auch der Automat der Deutschen Bank ist außer Betrieb. In der Sparda-Bank spuckt nur einer der beiden Automaten Bargeld aus.

Seit dem neuen Jahr sind mehrere Filialen nicht mehr mit Bargeld versorgt worden, weil Geldtransporteure aufgrund eines Streiks ihre Arbeit niedergelegt haben. Sie fordern eine bessere Bezahlung. Am Freitag erreichten die Tarifverhandlungen einen Durchbruch. Der neue Tarifvertrag sieht eine Gehaltserhöhung von knapp 15 Prozent für die 12 000 Beschäftigten der Geld- und Wertdienstleister vor. Daraufhin wurde der Streik am Samstag um 0 Uhr beendet.

Bargeld nur am Schalter

Doch nicht alle Banken sind betroffen. Laut Pressesprecherin Verena Fischer hat es in der vergangenen Woche keine Einschränkungen bei der Sparkasse Burgenlandkreis gegeben. Probleme dieser Art seien auch nicht in Sicht. Der Automat der Postbank ist am Montag wieder in Betrieb gewesen - am Freitag zeigte er noch einen schwarzen Bildschirm.

Bei der Sparda-Bank und der Commerzbank ist die Situation derweil unverändert. Filialleiter Lars Berthold rechnet aber damit, dass im Laufe der Woche aus dem Automaten der Commerzbank wieder Geld fließt. „Zurzeit können unsere Kunden sich nur am Schalter Bargeld auszahlen lassen. Wir haben vor Kurzem noch mal unsere Geld-Bestände geprüft. Es sind ausreichend Reserven da“, versichert Berthold und denkt, dass es sich bei dem Engpass am Automaten nur um einen einmaligen Vorfall handelt. Die Kundschaft habe ebenfalls entspannt auf die Situation reagiert.

Im Supermarkt abheben

Auch bei der Sparda-Bank hofft man laut Pressesprecher Tobias Jacob Berten, dass nach dem Ende des Streiks die Automaten zeitnah wieder mit Bargeld befüllt werden können. „Sicherlich waren unsere Kunden nicht begeistert, zeigten aber Verständnis“, erklärt Berten.

Doch welche Alternativen haben Bank-Kunden überhaupt, an Bargeld zu gelangen oder weiter Bezahlungen vorzunehmen? Schließlich verfügen nicht alle Filialen in Weißenfels über Schalter und diese sind auch nicht rund um die Uhr besetzt. Die Commerzbank empfiehlt, auf Automaten der „Cash-Group“ zurückzugreifen. Zu dieser gehören die Deutsche Bank, die Postbank und die Hypo-Vereinsbank. In beiden Letzteren sind die Automaten am Montag immerhin wieder in Betrieb gewesen.

Ebenfalls möglich ist die Barabhebung im Einzelhandel. Ab einem bestimmten Mindesteinkaufswert können Kunden bei ihrem Einkauf in diversen Supermärkten einen Geldbetrag von bis zu 200 Euro mitnehmen. Die einfachste Variante ist aber immer noch die des bargeldlosen Bezahlens. Zumal laut Lars Berthold der Trend sowieso immer mehr in die Richtung geht, mit EC-Karte, Kreditkarte oder per App über das Smartphone zu bezahlen.

Doch auch wenn das Zahlen mit Bargeld mehr und mehr abnimmt, wird es nicht gänzlich verschwinden, glaubt zumindest Lars Berthold. „Der Geldautomat ist kein Auslaufmodell. Was jedoch massiv abnimmt, ist der Bargeldverkehr am Schalter. Gerade mal 0,1 Prozent unserer Kundschaft in Weißenfels nutzt den Schalter, um Bargeld abzuheben“, so der Filialleiter. (mz)