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Kaserne Kaserne: Erst die Wehrmacht, dann die sowjetische Armee

17.06.2012, 18:17

weissenfels/mz. - Die Armee geht - die Altlasten bleiben. Das Foto zeigt das Gelände der früheren sowjetischen Kaserne im Jahr 1992, kurz nachdem die Armeeangehörigen es verlassen hatten. Denn mit der Wende war klar, dass die Streitkräfte der früheren Sowjetunion, später die der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), ihre 777 Kasernenanlagen in den neuen Bundesländern verlassen müssen. Als erste Kaserne wurde im Februar 1991 die Garnison in Roßlau geräumt, aus Weißenfels zogen die Truppen Ende 1992 ab. Im August zwei Jahre später verließen die letzten russischen Soldaten das Land. Rund 21 000 Soldaten waren allein im damaligen Regierungsbezirk Halle betroffen.

Die Kaserne wird ab 1935 von den Nationalsozialisten gebaut. Die Wehrmachtsangehörigen beziehen bis 1937 die Gebäude, die sich damals rechts und links der Straße befanden. Sie bleiben bis die Amerikaner 1945 Weißenfels befreien, aber schon im Mai zieht die Sowjetarmee in die Stadt - und die Kaserne ein. Das Areal, auf dem zuletzt die 57. Garde-Motorisierte Schützendivision ihr Quartier hatte, bleibt streng abgeschirmt. Nur einmal, im Februar 1992, kann der Standort von Bürgern besichtigt werden - ein Augenzeuge hat einen Film darüber bei youtube veröffentlicht. Nach dem Abzug werden die Häuser der einen Seite abgerissen, die der anderen renoviert.