1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Jugendweihe in Weißenfels: Jugendweihe in Weißenfels: Rosen und Sprüche

Jugendweihe in Weißenfels Jugendweihe in Weißenfels: Rosen und Sprüche

Von Holger Zimmer 27.05.2014, 19:31
Eine Rose gibt es auf der Bühne während der Festveranstaltung im Kulturhaus.
Eine Rose gibt es auf der Bühne während der Festveranstaltung im Kulturhaus. Peter Lisker Lizenz

Weissenfels/MZ - „Jede junge Generation hat mehr geschafft als die ältere ihr zugetraut hat“, sagt Roland Claus während seiner Festrede zur Jugendweihe im Kulturhaus Weißenfels. Und der Bundestagsabgeordnete der Linken verweist darauf, dass noch viele Abenteuer auf die jungen Menschen warten würden, aber ebenso der Sieg über Krebs und Krieg. Die Jugendlichen sollten nicht die eigenen Interessen vor die aller anderen stellen, sondern den Traum von einer gerechteren und friedfertigeren Welt realisieren helfen. Gewalt, welcher Art auch immer, habe noch nie weitergeholfen.

Bei drei Veranstaltungen durften Vierzehnjährige aus sechs Schulen auf die Bühne steigen. Rosen bekamen sie und das Buch „Weltanschauung - Jugend verändert die Welt“. Dazu gab es für jede der Gruppen Spruchweisheiten mit auf den Weg zur Gratulation wie: „Die größte Schwierigkeit im Leben ist, dass man sich immer entscheiden muss“. Lieder wie „Jugendliebe“ erklangen am Keyboard und die Hohenmölsener Cheerdancer traten auf. Die Dankesworte für die 65 Mädchen und Jungen aus Ökoweg-, Schlossgarten- und Pestalozzischule sprachen Pauline Linßner und Franz Leopold Steidl. Sie sagte, dass sie keine Kinder mehr wären, das Erwachsensein aber erst lernen müssten. Und er meinte: „Jetzt können wir aufgenommen werden - wenn auch nur theoretisch - in den Kreis der Erwachsenen.“

Diese Worte vor einem voll besetzten Saal zu sprechen, sei die größte Schwierigkeit gewesen, geben beide zu. In der Schule habe man mal geübt und dennoch ist Franz Leopold Stadl vor der Feierstunde früh sechs Uhr wach geworden, weil die Aufregung so groß war. Und was sie sich wünschen? Da sind sich die beiden Schüler einig: „Dass uns die Erwachsenen nicht mehr bevormunden“. Dabei wissen sie, dass das nicht ganz so leicht sein wird.

Mit Susann Gering und Petra Kretschmer gratulierten zwei Lehrerinnen von der Ökowegschule ihren Schützlingen, ehe sie sich verabschiedeten. Erstere bekennt, dass sie bei der Feierstunde an die eigene Jugendweihe und die der Kinder habe denken müssen und Frau Kretschmer betont, wie groß allein die rein äußerlichen Veränderungen seit der fünften Klasse gewesen seien. Auch die nächsten zwei Jahre würden vergehen und dann würden sie ihre Schützlinge endgültig ins Leben entlassen. Ob sie nach der Jugendweihe ihren Erwachsenenstatus einforderten? Da haben die beiden Lehrerinnen keine allzu großen Bedenken. Klassenfahrt und Ferien stehen an und dann gehe es normal weiter.

Laut Kathrin Reiher, Geschäftsstellenleiterin der Interessenvereinigung Jugendweihe gebe es bereits Informationsveranstaltungen für das nächste Jahr und dann würden Anmeldungen entgegengenommen. Es gebe ein breit gefächertes Angebot. Die Teilnahme daran sei freiwillig. Gut besucht wären stets Knigge- und Kochkurse. „Aber viele Jugendliche fahren im Vorfeld der Jugendweihe auch ins Konzentrationslager Buchenwald.“