Ist Charly Opfer einer Entführung?

Weißenfels/MZ. - Doreen Meister hat ein ungutes Gefühl. Sie will nicht mehr so recht daran glauben, dass sich ihr Charly einfach aus dem Staub gemacht hat. Es gebe im Gartenzaun keine Löcher, die Tür sei zu gewesen, sagt sie. Sie ist inzwischen davon überzeugt, dass das Tier gestohlen worden ist. Nicht nur verdächtige Beobachtungen von Gartennachbarn bestärken sie in ihrer Vermutung.

Die Familie sucht seit Tagen auch mit Plakaten nach Charly. Die Anschläge hängen in Kaufhallen und an Masten. Man habe die Zettel auf der Strecke angebracht, die zwischen Wohnung und Garten liegt. In der Hoffnung, dass der Hund sich vielleicht doch auf ihm bekannten Gebiet bewegt. Auf dem Kugelberg sind allerdings die Zettel mit der Bitte um Suche nach Charly verschwunden. Auch in einer Kaufhalle fehlt der Hilferuf. "Wer stiehlt so ein Blatt Papier, wenn er mit dem Hund nichts zu tun hat?" Das fragt sich Frau Meister. Und auch, ob etwa die fremde Frau etwas mit dem Verschwinden von Charly zu tun hat, die vor einiger Zeit die 14-jährige Tochter angesprochen hatte, ob sie nicht den Hund hergeben wolle.

Wie dem auch sei, für Frauchen verdichten sich die Hinweise auf eine Entführung. Es gebe Beispiele in Weißenfels, wo Leute Hunde gestohlen hätten, um danach den Finderlohn zu kassieren, sagt Frau Meister. Der Rüde ist übrigens reinrassig. Ihn hatte die Tochter schon vor etwa drei Jahren ausgeführt. Seit zwei Jahren gehört er zur Familie und hat nach den Worten von Doreen Meister ihre Herzen im Sturm erobert. Es ist Meisters erster Hund und sie wollen ihn zurück. Wie ernst sie es meinen, macht Charlys Frauchen deutlich. Für sachdienliche Hinweise, die zum niedlichen Hund führen, setzt Doreen Meister eine Belohnung von 150 Euro aus. Das sei ihr die Sache wert, sagt sie. Hinweise nimmt die Familie unter Telefon 0151 / 10 39 34 32 entgegen.