Infotag am IHK-Bildungszentrum in Weißenfels Infotag am IHK-Bildungszentrum in Weißenfels: Wie bewerben sich Menschen mit Behinderung richtig?
WEISSENFELS/MZ - Wie präsentiere ich mich als Mensch mit Handicap im Vorstellungsgespräch? Wo überhaupt kann ich mich bewerben? Wer hilft mir dabei? Auf diese und viele andere Fragen will der Infotag für Menschen mit Behinderung am Mittwoch, 3. Juli, von 9 bis 12 Uhr in Weißenfels im IHK-Bildungszentrum am Markt 8 Antworten geben.
„Von der Arbeitskräftenachfrage sollen auch die Menschen mit Behinderungen und gesundheitlichen Einschränkungen profitieren“, nennt Doreen Gloede, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im Jobcenter Burgenlandkreis, einen Grund, warum es gerade jetzt zu dieser gemeinsamen Aktion mit dem Jobcenter des Saalekreises gekommen ist. „Sie verfügen über langjährige Berufserfahrungen, die sie bei einer Neuorientierung einbringen können. Sie sind hoch motiviert, ihren Beitrag zu leisten und somit auch in Zeiten erhöhten Fachkräftebedarfs eine wertvolle und unverzichtbare Ressource für die Wirtschaft der Region“, wirbt Ines Stöbe, die Beauftragte des Saalekreises für Menschen mit Handicap, die wieder in den Arbeitsprozess drängen. Leider hätten das bisher viel zu wenig Arbeitgeber erkannt.
Umso mehr habe es sie gefreut, als vor zehn Tagen Ercan Erten von der Compart Umwelttechnik am IHK-Stammtisch seine Erfahrungen zur Einstellung von Menschen mit Behinderung dargelegt und am Ende andere Unternehmenschef aufgefordert habe, sie sollten die Menschen einfach kennenlernen und nicht mit Vorurteilen herangehen, wenn sich diese bewerben. Noch viel zu oft zahlten Betriebe lieber die Ausgleichsabgabe dafür, dass sie die gesetzlich vorgegebene Quote von fünf Prozent (bei Betrieben mit mindestens 20 Arbeitsplätzen) an Behindertenarbeitsplätzen nicht schaffen, bedauert Doreen Gloede (siehe „Beschäftigungspflicht nicht erfüllt“).
Damit die Arbeitnehmer ihrerseits nun in die Offensive gehen können, will ihnen der Infotag wertvolle Hinweise in die Hand geben. Die Jobcenter selbst sind mit ihren Arbeitgeberservices vor Ort, die Arbeitsagentur, Rentenversicherungsträger, Integrationsamt, die Kontaktstelle der Selbsthilfegruppen, Bildungsträger, Berufsförderungswerke... - Institutionen, von denen Menschen mit Behinderung und Rehabilitanten Unterstützung auf dem Weg ins Arbeitsleben erhalten können. Auch eine Gebärdendolmetscherin fehlt nicht.
Nach einer ähnlichen Veranstaltung im vorigen Jahr im Burgenlandkreis haben drei Arbeitssuchende die Rückkehr ins Berufsleben geschafft, erinnert Gloede. Inklusion gehöre nach wie vor zu den Schwierigkeiten im Alltag. Sie ist verwirklicht, wenn jeder Mensch in seiner Individualität von der Gesellschaft akzeptiert wird und die Möglichkeit hat, in vollem Umfang an der Gesellschaft teilzuhaben oder teilzunehmen. Auch Menschen mit Behinderung sollen sich einbringen können und auf die ihnen eigene Art wertvolle Leistungen erbringen. Dies ist auch Ziel des Bündnis’ für Inklusion beider Landkreise, in dessen Arbeitsgruppe „Teilhabe am Arbeitsleben“ die Beauftragten für Chancengleichheit beider Landkreise mitwirken.
Gleichstellungsbeauftragte des Burgenlandkreises: Doreen Gloede,Telefon 03441/2 29 02 31, E-Mail: [email protected]