In den Pausen ist Schulschließung das Thema
LÜTZEN/MZ. - Jasmin, die aus dem Lützener Ortsteil Meuchen kommt, hat einige Vögel und eine Vitrine mit Eiern mitgebracht. "Ich bin im Ziergeflügelverein. Dort haben wir die Eier gesammelt. Die Tiere halte ich zu Hause", plauderte die 15-Jährige.
Nebenan zeigten Lisa Wackermann (14), John Detzner (14) und Christina Eichentopf (13) physikalische Experimente. Luftballons mit Nadeln als Piercings oder Telefone aus Joghurtbechern und einer Schnur, die Experimente reichten von der Klassenstufe sechs bis zehn. "Einige kennen wir schon aus dem Unterricht. Physik ist ein Lernfach, Experimente helfen, die Dinge zu verstehen", sagte Lisa Wackermann.
Viele Eltern, Schüler und Lützener nutzen die Chance, sich in der Schule umzusehen und sich mit der von der Schließung bedrohten Bildungseinrichtung zu solidarisieren. In Unterhaltungen zwischen Lehrern und Eltern kam das Thema immer wieder zur Sprache. "Es belastet uns sehr. Wir haben Angst, dass die Schule dicht gemacht wird und wir unseren Abschluss woanders machen müssen", verriet die Achtklässlerin Katrin Gehre. In den Hofpausen sei es Thema Nummer eins, die Lehrer halten die Kids immer auf dem neusten Stand. "Wir sind stolz hier Schüler zu sein. Wir gehen gern hier her", bestätigte auch John Detzner. Das Verhältnis unter den Kindern und Jugendlichen sei durchweg freundschaftlich. Mobbing ist ein Fremdwort an der Sekundarschule. Bei Lernproblemen bleiben die Lehrer auch eine Stunde länger und beschäftigen sich mit ihren Schützlingen, zählte John Detzner einige Dinge auf, die er an der Bildungseinrichtung schätzt.
"Wir lieben unsere Schule. Wir möchten nicht irgendwo anders hin", bekräftigte Christiane Eichentopf, die aus Markranstädt kommt. Sie fürchtet ebenso wie John Detzner und Jasmin Treudler eine lange Busfahrt. "Wir werden uns für den Erhalt einsetzen, vielleicht könnten wir Unterschriften sammeln", dachte Lisa Wackermann nach. Die Jugendlichen hoffen, durch die Veranstaltung auf ihre Schule aufmerksam gemacht zu haben und zu zeigen, wie gut es sich in Lützen lernt.