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Im Schlosshof treffen sich Musikfans

Von HEIKE RIEDEL 05.07.2009, 18:16

WEISSENFELS/MZ. - "Schon im Februar haben wir uns um die Gruppen gekümmert", sprach Vereinschef Michael Händler von den aufwendigen Vorbereitungen für das jährlich wichtigste Musikereignis des Live-Clubs. 1999 zog Deep Purple schon einmal annähernd 4 000 Besucher herbei. Bei 800 Gästen war das Konzert im vergangenen Jahr angekommen. Dieses Mal blieb die Resonanz aber unter den in ähnlicher Höhe gesetzten Erwartungen.

"So traurig habe ich Rock für Barock noch nie erlebt", sagte Katja Heiland, die zu den Stammgästen des seit 1992 jährlich aufgelegten Musikfestes in Weißenfels gehört. "Manche Leute trifft man allerdings immer wieder und mit denen haben wir bis zum Schluss richtig Stimmung gemacht", freute sie sich darüber, bis weit nach Mitternacht gute Musik gehört zu haben. "Rammstein war spitze", das Ausharren bis zur letzten Band habe sich gelohnt. Sie weiß zu schätzen, dass der Live-Club dem Musikfest immer wieder neue Impulse gibt.

Am Anfang war Demoria auf der Bühne. "Eine hiesige Band gehört immer dazu", erklärte Händler das Konzept, das vielseitige Musik anbieten will. "Wir wollen ein breites Publikum ansprechen", sagte er. Fast jeden Monat tritt deswegen im Schlosskeller auch eine andere Gruppe auf und findet eine Disko mit Zoom Air statt. Da fiel auch Demoria auf, die sich aus Mitgliedern einstiger in der Region bekannter Bands zusammensetzt.

"Ich stehe nicht nur auf eine Richtung, höre mir auch gern mal Neues, Unbekanntes an", sagte Mandy Graef, warum sie sehr oft ins Schloss kommt. Neben der Musik schätzt sie wie viele aber auch die Geselligkeit und Atmosphäre solcher Veranstaltungen. Nicht nur in Weißenfels, sondern in der ganzen Region treffen sich Musikfreunde immer wieder, stellte Jens Heinrich beim Blick in die Runde fest. Vereinschef Peter Händler wollte als Gast am Wochenende selbst noch auf den Flugplatz Roitzschjora hinter Leipzig, um Kontakte zu With full Force XVI aufzubauen. Er habe aber auch noch im Hinterkopf, für nächstes Jahr Wikinger Bands aus den nördlichen Nachbarländern Deutschlands zu gewinnen. Für dieses Jahr war das fehlgeschlagen, weil die Gruppen von anderen schon eher in der Umgebung gebunden worden waren. Schließlich ist alles dann auch eine Frage des Geldes. Und das hängt ab von den Besucherzahlen.

"Da ist mal was los in der Stadt und eine warme Sommernacht bietet sich zum Ausgehen an. Trotzdem ist der Schlosshof nicht voll", bedauerte Jens Heinrich. Für ihn jedenfalls steht fest, er kommt wieder - und nicht nur zu Rock für Barock, sondern will immer dabei sein, wenn Weißenfels etwas auf die Beine stellt, um dem Alltag Höhepunkte zu geben. Danach gefragt, an welche er sich spontan erinnert, nannte er die Auftritte von Wolfsheim, And One und Project Pitchfork, von den Puhdys und der Münchner Freiheit. Aber auch wisse er zu schätzen, wenn Gruppen aus der eigenen Region auftreten.