Hommage an Horst P. Horst Hommage an Horst P. Horst: Im Stile des Star-Fotografen aus Weißenfels

Weißenfels - Im Museum liegen Fotografien von seiner Hand. Hin und wieder werden sie gezeigt. Aber den meisten Weißenfelsern sagt der Name Horst P. Horst nichts. Dabei ist der 1999 gestorbene Modefotograf einer der berühmtesten Söhne der Stadt. Nach einem Projekt von Studenten der Hochschule Merseburg für die Weißenfelser Museumsnacht 2015 haben sich jetzt auch Fachgymnasiasten der Berufsbildenden Schulen in Weißenfels an dem Fotokünstler versucht.
Das Ergebnis war am Dienstag beim Tag der offenen Tür in einer Leistungsschau zu sehen. Die 18-jährige Lena Finke und ihre Mitschüler haben das Projekt gewagt: „Vor den letzten Sommerferien haben wir in einer Projektwoche an unseren Fotos in dessen Schwarz-Weiß-Stil gearbeitet“, erzählt die junge Frau. Dabei sei es egal gewesen, welche Voraussetzungen die Schüler für das Projekt mitbringen. „Die Hauptsache war, dass man Interesse zeigt, sich mit Horst P. Horst und dessen Lebenswerk künstlerisch auseinanderzusetzen“, sagt sie.
Idee zum Projekt „Happy Birthday Horst P. Horst“
Die Idee zum Projekt „Happy Birthday Horst P. Horst“ stammt von den beiden Lehrerinnen Elke Schubert und Martina Baumgart. Mit einer Modenschau und dem Fotoprojekt haben sie des Fotografen gedenken wollen, der in diesem Jahr seinen 110. Geburtstag gefeiert hätte. „Madonna benutzt den Stil von ihm im Video zum Lied Vogue und Elton John sammelt dessen Werke. Nur die Weißenfelser selbst kennen ihn kaum. Das wollten wir mit dieser Aktion ändern“, erzählt Elke Schubert überzeugt.
Über den bekannten Modefotografen, der für die Vogue in Paris, London und New York gearbeitet hat, haben die Schüler kaum etwas gewusst. „Er ist uns wirklich kein Begriff gewesen. Aber jetzt kennen wir ihn sehr viel besser“, verrät Finkes Mitschülerin Anne Heinze. Allen habe die Projektwoche sehr gefallen. Für das Projekt haben die acht Schüler von der Leitung ein hausinternes Fotostudio zur Verfügung gestellt bekommen.
Maske und die Auswahl der Requisiten
Unter Anleitung von Elke Schubert haben sie dort die Chance genutzt, wie ein Fotograf zu arbeiten. Extra Fotomodelle haben sich die acht ebenfalls nicht ausgesucht. Sie selbst haben das Modell stehen, die Maske und die Auswahl der Requisiten übernommen. Bis auf die Leinwand und die Lichttechnik haben die Schüler alles selbst zusammengetragen.
Lena Finke selbst habe vorher noch nie fotografiert oder gar gemodelt. „Man erkennt mich auf dem Bild auch nicht wirklich. Ich trage einen Zylinder wie Marlene Dietrich auf der Originalfotografie“, erklärt Lena. Aber vor allem die neuen Erfahrungen hinter der Kamera haben ihr gezeigt, dass das professionelle und zielgerichtete Fotografieren seine Tücken haben kann.
Vorbereitung, Durchführung und Präsentation
„Die richtigen Schattenverhältnisse umzusetzen wie auf den Originalen, war am schwersten“, erklärt die Gymnasiastin. Wenn sie nun die Ergebnisse betrachtet, stellt sie fest, dass die Umsetzung bei allen gelungen ist. „Mein Lieblingsfoto ist eines mit Korsage. Nur den Rücken sieht man. Das ist wirklich schön“, bemerkt die Fachgymnasiastin.
Dass sie nur eine Woche für Vorbereitung, Durchführung und Präsentation Zeit hatten, können die Gäste kaum glauben. Während der Leistungsschau hat die Gruppe um Lena Finke die Arbeiten in einem Künstler-Café ausgestellt. Schön finde Elke Schubert es zudem, dass das Projekt weitergeht und weitere Schüler auf Horst P. Horst aufmerksam geworden sind. (mz)