1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Hochwasser in Dehlitz: Hochwasser in Dehlitz: Senioren finden Unterkunft bei Verwandten und Freunden

Hochwasser in Dehlitz Hochwasser in Dehlitz: Senioren finden Unterkunft bei Verwandten und Freunden

Von HEIKE RIEDEL 05.06.2013, 09:56
Thomas Heinze und Steffen Harz (rechts) haben in Dehlitz Hof und Wohnungen verbarrikadiert, doch das Hochwasser hat schon vieles in den gerade frisch hergerichteten Häusern zerstört.
Thomas Heinze und Steffen Harz (rechts) haben in Dehlitz Hof und Wohnungen verbarrikadiert, doch das Hochwasser hat schon vieles in den gerade frisch hergerichteten Häusern zerstört. HEIKE RIEDEL Lizenz

DEHLITZ/MZ - Es sind zwei kleine Orte, die jetzt immense Stärke zeigen: Dehlitz und Oeglitzsch, die einzigen Ortsteile von Lützen, die an der Saale liegen. So weit wie diesmal ist selbst das Hochwasser von 1994 nicht gekommen. Sogar die Anlieger der Rippach weiter „oben“ im Dorf Dehlitz haben das Wasser nicht nur in den Kellern, sondern schon in den Häusern, die Böden der Wohnstuben gehen kaputt. Von denen, die als erste dem Hochwasser von Saale und Rippach ausgesetzt waren, haben vier Familien ihre Häuser verlassen. Die Sanitäreinrichtungen funktionieren nicht mehr, es kann nicht geheizt werden. Im Dorf fanden die vor allem älteren Leute bei Verwandten und Freunden Unterkunft.

Tag und Nacht haben die Feuerwehrleute, die nicht nur aus den Lützener Ortsteilen kamen, sondern auch aus Granschütz, mit Sandsäcken versucht, das Wasser abzuhalten. Mit Unterstützung von Verwaltungsmitarbeitern haben sie 4.500 Sandsäcke gefüllt und verteilt. Doch die Nachricht, dass das Hochwasser seit etwa 5 Uhr nicht mehr steigt, lässt Ronny Mank, Leiter des Lützener Haupt- und Ordnungsamtes, noch nicht aufatmen. Denn er erwartet, dass nun die Talsperren Wasser ablassen. Was das für die Saaleanlieger bedeutet, vermag augenblicklich noch niemand zu sagen. Die Hoffnung geht dahin, dass das Hochwasser sich dann wenigstens noch auf gleichem Niveau bewegt. „Wir bauen aber lieber vor“, hat Mank erklärt. Noch zehn bis 20 Zentimeter mehr könnten die Sandsackwälle aushalten. „Wir können nur abwarten“, sagt Steffen Harz, der mit dem Schlauchboot über seinen Hof fahren muss. Und er gewinnt der Situation sogar noch ein Gutes ab: „Hochwasser schweißt zusammen“, so lobt er die Hilfsbereitschaft im Dorf.