Heißes Bad und Vitamine Heißes Bad und Vitamine: Apotheken raten, für Erkältung vorzubeugen

Weißenfels - Novemberfrühling liegt in der Luft. Zwei Tage durfte man die milde Luft schnuppern und den Schal im Schrank lassen. Pünktlich zum Wochenende jedoch wird der Wetterschalter wieder umgelegt - die Temperaturen, so lautet die Voraussage der Wetterfrösche, stürzen in den Keller und sollen dann nur noch im einstelligen Bereich liegen. Der Körper fährt Achterbahn.
Bei solchen Wetterlagen, so warnen die Experten, sind Erkältungen programmiert. Husten, Schnupfen, Heiserkeit kündigen sich an. Doch was kann man dagegen tun? Meist führt der erste Weg in die Apotheke. Doch was sollte man dort kaufen? Welche Ratschläge geben die Apotheker?
Tabletten gegen Fieber und Halsschmerzen
Natürlich sei es sinnvoll, Tabletten gegen Fieber und Halsschmerzen und auch einen Hustensaft und Nasentropfen in der Hausapotheke zu haben, findet Apotheker Karsten Hauschild von der Pluspunkt-Apotheke in Weißenfels. „Leider kommen die Leute erst zu uns, wenn es bereits deutliche Anzeichen einer Erkältung gibt“, weiß er. Familien mit Kindern seien wegen der Ansteckungsgefahr besorgter als ein Single.
„Zunächst fragen wir nach den Symptomen“, erklärt der Fachmann. Anfänglich sei meist die Nase dicht. Abschwellende Nasentropfen seien dagegen recht hilfreich, damit nicht noch Ohren- oder Halsschmerzen dazu kommen.
Kapseln, die ätherische Öle wie Eukalyptus enthalten
Hauschild bringt den Erkältungsgeplagten auch pflanzliche Mittel nahe. So gebe es Kapseln, die ätherische Öle wie Eukalyptus enthalten. Zudem rät er zur Inhalation. Heißes Wasser, Kamillenextrakt, ein Handtuch über den Kopf und dann die Dämpfe ein paar Minuten einatmen - dieses alte Hausrezept habe in seiner Wirkung immer noch seine Berechtigung.
Eine Erkältung dauere in der Regel etwa sieben Tage. „Wer viel schläft und ausreichend Tee trinkt, verkürzt diese unangenehme Zeit etwa um einen Tag.“ Wichtig: Hände waschen von etwa fünf Mal am Tag auf die doppelte Anzahl erhöhen, damit die Übertragung der Viren eingedämmt wird.
In das etwa 38 Grad warme Wasser werden ein paar Tropfen Minze geträufelt
„Ich habe im Garten Salbei und Thymian. Im Winter lässt sich prima Tee davon kochen“, erzählt Apothekerin Silke Winter von der Neuen Apotheke in Hohenmölsen. Winter nimmt selbst ein Blatt Salbei auf eine Tasse Wasser. Überhaupt schwört sie auf die Anwendung von traditionellen Hausmitteln.
Dazu gehöre auch ein wohltuendes Wannenbad. In das etwa 38 Grad warme Wasser werden ein paar Tropfen Minze geträufelt. Nach zehn Minuten sollte der Kranke dann aber ruhen. Ausschwitzen ist angesagt.
Chronisch Kranken und Senioren rät die Apothekerin zur Vorsorge
Chronisch Kranken und Senioren rät die Apothekerin zur Vorsorge. Hoch dosierte Vitamine und Zink-Kombinationen seien dafür geeignet. „Es ist immer gut, vorzubeugen“, fügt der Leiter der Weißenfelser Augustus-Apotheke, Ulrich Rothe, hinzu. Das beginne bereits mit der Grippeschutzimpfung. Bewegung an der frischen Luft, kalte Duschen zum Abhärten und eine gesunde Ernährung unterstützen einen gesunden Körper. Dazu gehöre auch der Besuch der Sauna in regelmäßigen Abständen.
Wen es allerdings erwischt hat, also wer bereits fiebert, der sollte dringend den Arzt aufsuchen. Sich dann noch selbst zu behandeln, kann in einem solchen Stadium gefährlich werden.
Und Rothe, der erfahrungsgemäß mit den erste Grippewelle im Dezember rechnet, ergänzt lachend: „Und manche haben einfach nur Glück und kommen ohne Husten und Schnupfen durch die kalte Jahreszeit.“ (mz)