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Hauptsonderschau im E-Werk Hauptsonderschau im E-Werk: Über 900 Tiere sind zu sehen

Von Holger Zimmer 20.10.2014, 15:23
Das sanierte Weißenfelser E-Werk.
Das sanierte Weißenfelser E-Werk. MICHAEL THOMÉ Lizenz

Uichteritz/Weissenfels - Über 200 Käfige stehen im sanierten Weißenfelser E-Werk. An diesem Wochenende werden dort in der Schlachthofstraße über 900 Tiere zu sehen sein. Laut Jens Züger vom Rassegeflügelzuchtverein Uichteritz ist es eine Hauptsonderschau für 560 Zwerg-Wyandotten in seltenen verschiedenen Farbenschlägen bis hin zu lachsfarbenen. Daneben werden 50 weitere Zwerg-Wyandotten gezeigt. Der Name geht auf einen Indianerstamm in Amerika zurück. Angeschlossen ist außerdem eine Werbeschau für Modeneser-Tauben, von denen 290 zu sehen sein werden.

Die Huronen gaben den Wyandotten den Namen. Der Indianerstamm aus dem Gebiet der großen Seen Amerikas bezeichnete sich als Wendat oder Wyandot. Die Hühner stammen ursprünglich aus den USA und wurden vor 150 Jahren in den Standard aufgenommen. Zur selben Zeit gelangten sie auch nach Deutschland. Vor allem hier wurden ursprünglich die Zwerg-Wyandotten gezüchtet.

Einige der gegenwärtig 28 Farbenschläge kommen aber auch aus England und Holland. Das Idealgewicht liegt bei 1,3 Kilogramm, bei Hennen sind es 200 Gramm weniger. Das Bruteier-Mindestgewicht liegt bei 40 Gramm. Die Tiere haben ein ruhiges Wesen und gehören zu den Nichtfliegern.

Auf die Frage, ob eine solche Schau auch bundesweit Interessenten anzieht oder die Aussteller vornehmlich aus der Region kommen, sagt der 45-Jährige: „Aus ganz Deutschland werden die Züchter anreisen. Von Heidelberg und Deggendorf bis nach Görlitz und Bremen.“ Aus dem Burgenlandkreis sind laut Züger nur er selbst und Falko Harnisch aus Uichteritz, Uwe Hartung aus Lobitzsch sowie Frank Beyer aus Michlitz dabei. Züger selbst hat vor einigen Jahren schon mal deutsche Meistertitel mit seinen Zwerghühnern errungen. Die sind schwarz-weiß gescheckt, rechnet der Uichteritzer bei den 85 in diesem Farbenschlag angekündigten Tieren mit starker Konkurrenz. „Wenn man da im oberen Mittelfeld landen würde, wäre das gar nicht so schlecht.“

Schon einmal sollte eine solche Hauptsonderschau vor acht Jahren an die Uichteritzer vergeben werden. Doch seinerzeit hatte sich das wegen eines anstehenden Jubiläums zerschlagen. Vor zwei Jahren war es dann aber spruchreif, weil sich der Sonderverein mit seinen Schauen immer mal in anderen Regionen sehen lassen und Werbung in eigener Sache machen möchte.

Suche nach einem Ausstellungsort

Seitdem war man auf der Suche nach einem Ausstellungsort. „Von Anfang an war das E-Werk für uns allererste Wahl, denn einen Raum ohne empfindlichen Parkett-Fußboden zu finden, der für an die 1 000 Tiere reicht, ist schwer.“ Es sollte ein zentral gelegener Ort in der Stadt sein und Lobitzsch, wo seit Jahrzehnten zum Jahresende die Kreisschauen stattfinden, als Alternativstandort dienen. Alles war unter Dach und Fach, bis die Integra im Spätsommer den Pachtvertrag mit der Stadt abschließen konnte. Züger dankt deshalb Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) und Integra-Geschäftsführer Ralf Müller, die vor drei Wochen endgültig signalisierten, dass die Ausstellung im E-Werk stattfinden kann.

Seitdem wurden vom Gros der 34 Vereinsmitglieder die Käfige in die Schlachthofstraße transportiert und alles wurde aufgebaut. Im Hauptteil des Gebäudes wird Uwe Rieschel von der Rot-Weiß-Gaststätte Aussteller und Besucher versorgen. Als Kulisse dienen ein 50 Jahre alter Famulus-Traktor und ein Lanz Bulldog, der noch älter ist.

Jens Züger rechnet mit einem großen Zuspruch. Denn in der Vergangenheit gab es nur wenige Gelegenheiten, sich in diesem Indus-triedenkmal umzusehen. „Diesmal ist jeder willkommen“, sagt der Züchter und setzt hinzu: „Es wird wohl auch die vorläufig letzte Besuchs-Chance bleiben, wenn irgendwann die Integra einziehen will.“ Und er freut sich auch für die Uichteritzer Rassegeflügelzüchter, weil für sie die Organisation und Durchführung einer solchen Hauptsonderschau etwas Einmaliges darstelle. (mz)

Geöffnet ist Sonnabend von 14 bis 18 und Sonntag von 9 bis 12 Uhr.

Lutz Weidenbach (links) und Jens Züger sind hier beim Aufbau der Käfige im Weißenfelser E-Werk.
Lutz Weidenbach (links) und Jens Züger sind hier beim Aufbau der Käfige im Weißenfelser E-Werk.
Michael Thomé Lizenz