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Grosskorbetha Grosskorbetha: Privilegien spalten den Ortschaftsrat

Von Holger Zimmer 05.10.2012, 16:55

Grosskorbetha/MZ. - Eigentlich waren die Großkorbethaer Ortschaftsräte am Donnerstagabend relativ zufrieden mit dem Flächennutzungsplan der Stadt, für den sie einen sogenannten Abwägungs- und Feststellungsbeschluss fassen mussten. Immerhin sehen sie sich nach früheren Diskussionen gut bedient. Sie haben den Wohnungsbaustandort am Holländer und auch eine Gewerbefläche, die im Zusammenhang mit dem Chemiestandort Leuna noch einmal wichtig werden könnte.

Mehrfach dagegen ausgesprochen

Wenn da nicht das im Plan ausgewiesene Windeignungsgebiet am Rippachtalkreuz wäre. Dagegen hatten sich die Abgeordneten schon mehrfach ausgesprochen und deshalb sagte Verena Geßler von der Stadtverwaltung, dass man solche Vorhaben aus dem regionalen Entwicklungsplan kommentarlos übernehmen müsse. Vor allem Anne-Katrin Böhmer (CDU-Mandat) verwies zum wiederholten Mal auf unzureichende Energienetze und dass der Strom deshalb ins Ausland verkauft werde, während die Riesen hier die Landschaft verschandeln.

Uwe Horn (Einzelmandat) betonte, dass man in Spergau eine große Bautätigkeit verfolgen könne, während Weißenfels genehmigte Wohnbaustandorte abwickle. "Wenn das nicht wäre, hätten Bauwillige auch nach Wengelsdorf statt nach Spergau ziehen können." Und nachdem Bürgermeister Johannes Drewitz (parteilos) auf die Ablehnung des Windeignungsgebietes durch den Stadtrat verwiesen hatte, forderte Horn, den Flächennutzungsplan insgesamt abzulehnen, damit der Beschluss des Ortschaftsrates im Stadtrat zur Kenntnis genommen werde.

Mit Baugebiet privilegiert

Planer Thomas Diecke verwies darauf, dass der Rat in Sachen Windkraft leider keine Abwägungsmöglichkeit habe und man andererseits mit dem vorhandenen Baugebiet regelrecht privilegiert sei. Letzterem musste Drewitz zustimmen. Er plädierte deshalb dafür, dem Flächennutzungsplan zuzustimmen und nur in einer zusätzlichen Stellungnahme die Windkraft am Rippachtalkreuz abzulehnen. Auch die bekomme der Stadtrat schließlich zu Gesicht.

Die Abstimmung ging am Ende unentschieden aus. Vier Räte stimmten dem Plan zu, vier lehnten ab, so dass er letztlich trotz Pattsituation durchgefallen war.