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Goseck Goseck: Verein Sonnenobservatorium kündigt Betreibung im Schloss auf

Von Holger Zimmer 29.10.2016, 13:00
Uta Oelke hat sich viele Jahre engagiert. Detlef Vetter arbeitete bereits mehrfach im Informationszentrum.
Uta Oelke hat sich viele Jahre engagiert. Detlef Vetter arbeitete bereits mehrfach im Informationszentrum. P. Lisker

Goseck - Der Verein Sonnenobservatorium wird das Informationszentrum zum rekonstruierten Steinzeitfund im Gosecker Schloss nicht länger betreiben. Bürgermeister Hilmar Panse (parteilos) informierte darüber im Gemeinderat. Die Vorsitzende Uta Oelke hatte ihn während einer Sitzung des Vereins über die Kündigung informiert. Demnach hatte die 60-Jährige schon mal vor Jahren geäußert, dass 2016 für sie Schluss sein soll.

Derzeit wird daran gearbeitet, die Weichen für 2017 zu stellen. Landrat Götz Ulrich (CDU) sieht sich angesichts zweier wichtiger Standorte der Tourismusroute Himmelswege im Burgenlandkreis in der Verantwortung. Künftig soll sich die Naturpark-Betreibergesellschaft, die vom Landkreis finanziert wird, neben der Arche auch um das Sonnenobservatorium kümmern. Vielleicht sei dann eine noch bessere Vermarktung über Profis möglich, um auch für Goseck mehr Aufmerksamkeit zu erreichen.

In Sachen Öffnungszeiten muss mit Einschränkungen gerechnet werden

Ulrich informierte auf MZ-Nachfrage über Gespräche, in die auch die Stiftung Dome und Schlösser einbezogen ist. Immerhin waren bereits die Eintrittskarten für den Besuch der Schlosskirche im Informationszentrum zum Observatorium mit verkauft worden. Schon jetzt sei es gelungen, über das Programm 58+ zwei Stellen zu schaffen, um das Personal abzusichern. So ist auch Detlef Vetter, der bereits Erfahrungen im Informationszentrum gesammelt hat, über die Gesa-Beschäftigungsgesellschaft tätig.

Laut Landrat hatte der Verein schon im Vorjahr signalisiert, angesichts zu hoher Betriebskosten in den Wintermonaten zu schließen. Eine Absicherung angemeldeter Führungen ist freilich gewährleistet worden. Auch künftig könnte es laut Ulrich in Sachen Öffnungszeiten Einschränkungen geben. Er könne jedenfalls durchaus verstehen, wenn nach zehn Jahren signalisiert werde, dass dem Verein die Absicherung der Öffnungszeiten des Informationszentrums im Schloss zu viel wird.

Verwaltungsdirektor: „Wir werden eine Lösung finden.“

Auf Nachfrage informierte Claus Rokahr, Verwaltungsdirektor der Stiftung Dome und Schlösser, dass er beim nächsten Gespräch mit dem Landrat im November dabei sein wird. Schließlich dürfe man nicht nur die Öffnung der Kirche sehen, sondern fühle sich insgesamt in Goseck mitverantwortlich. Und Rokahr versprach: „Wir werden eine Lösung finden.“

Uta Oelke betonte, dass die Führungen am Observatorium durch Ines Thalheim, Stefanie Diethe, Michael Mattheis, Ulli Hoffmann und sie selbst weiter abgesichert werden. Das betrifft sowohl die an den Sonntagen um 14.30 und 15.15 Uhr in der Sommersaison als auch angemeldete Führungen in der kalten Jahreszeit. So werden im November Schüler aus Chemnitz und Leipzig erwartet. Zudem bereite man die Wintersonnenwende vor.

Die 60-Jährige spricht gern über die Jahre seit 2002, als die Ausgrabungen begonnen hatten. Schon damals waren die Archäologen unterstützt worden. Zwei Jahre später wurde der Verein Sonnenobservatorium gegründet und die erste Wintersonnenwende organisiert. „Da war angesichts des Sensationsfundes viel Euphorie dabei.“ Man habe sich damals wie der Verein Schloss Goseck als Betreiber beworben und den Zuschlag erhalten. Auch für eine Vergrößerung der Ausstellungsfläche habe man sich stark gemacht. In diesem Jahr seien bislang 4 500 Besucher gezählt worden, etwas mehr als im Vorjahr. Es sei eine schöne Zeit gewesen, doch derzeit zähle man nur noch 14 Mitglieder. Das sei nicht genug, um wie bisher weiterarbeiten zu können. Interessenten an Führungen können sich auch in der kalten Jahreszeit unter den Rufnummern 03443/20 05 61 oder 0176/40 12 34 15 anmelden. (mz)