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Gericht Weißenfels Gericht Weißenfels: Arbeitsstunden und Freizeitarrest für ehemaligen Feuerwehrmann

19.05.2016, 08:43
Feueralarm gab es unter anderem in Teuchern unterm Berge.
Feueralarm gab es unter anderem in Teuchern unterm Berge. Peter Lisker

Weissenfels/Teuchern - Ausgerechnet ein ehemaliger Feuerwehrmann aus der Region soll für mehrere Brände in Teuchern verantwortlich sein. Das Amtsgericht Weißenfels verurteilte jetzt einen 18-Jährigen wegen Brandstiftung zu einem Freizeitarrest und Arbeitsstunden. Der junge Mann hatte vor dem Amtsgericht Weißenfels gestanden, in den vergangenen beiden Jahren mehrere Brände in der Einheitsgemeinde Teuchern gelegt zu haben. Konkret soll der ehemalige Feuerwehrmann demnach mehrere Mülltonnen angezündet haben. In einem Fall griff das Feuer zudem auf eine Gartenlaube über, die dabei stark beschädigt wurde. In einem weitere Fall habe er eine Gardine in einem leerstehenden Haus in Brand gesteckt.

Nachdem er die Brände entfacht hatte, war der ehemalige Feuerwehrmann in aller Ruhe nach Hause gegangen, um auf die Alarmierung für den Einsatz zu warten. Gemeinsam mit seinen Kameraden löschte er daraufhin die Feuer, die er selbst zuvor gelegt hatte. Als Motiv gab der junge Mann an, dass er zum damaligen Zeitpunkt persönliche Probleme hatte. Demzufolge habe er die Brände absichtlich gelegt, um sich mit den Feuerwehreinsätzen von diesen Problemen abzulenken.

Bekannte melden Tat der Polizei

Die Polizei hatte seinerzeit bereits frühzeitig die Ermittlungen wegen Brandstiftung aufgenommen. Schließlich waren die Beamten dem Täter auf die Schliche gekommen. Offenbar hatten Bekannte, die ebenfalls bei den Taten anwesend waren, ihn bei der Polizei gemeldet. Ob sie ebenfalls wegen der Tagen vor Gericht gestellt werden, ist bisher noch unklar.

Brandstifter zeigt Reue

Vor dem Amtsgericht Weißenfels legte der Brandstifter gleich zu Beginn des Prozesses ein umfassendes Geständnis ab. Darin räumte er die Taten in wesentlichen Punkten ein. Nach eigenen Angaben bedauerte er die Taten zutiefst. Zudem zeigte er sich erleichtert, dass niemand bei den von ihm gelegten Feuern verletzt wurde. Bei der Feuerwehr kann der Brandstifter nun ebenfalls nicht mehr tätig sein, was er nach eigenen Angaben ebenfalls sehr bedauere.

Immer wieder Brandherd

Wie ein Polizeibeamter als Zeuge vor dem Amtsgericht Weißenfels aussagte, werde in dem leerstehenden Haus in Teuchern bis heute noch immer wieder gezündelt. Immer wieder müsse die Feuerwehr zu Bränden ausrücken. Zuletzt war es im März diesen Jahres zu einem größeren Feuer gekommen. Dabei hatten die Flammen auch auf den Dachstuhl des alten Gebäudes übergegriffen. Insgesamt entstand nach Angaben der Polizei bei diesem jüngsten Feuerwehreinsatz ein Sachschaden von mehreren 10.000 Euro Schaden.

Arbeitskollegen ratlos

Das Amtsgericht Weißenfels fasste die Taten zu einer Brandstiftung und einer Sachbeschädigung zusammen. Nach dem Jugendstrafrecht verurteilte ihn das Gericht insgesamt zu einem Freizeitarrest von einem Wochenende sowie 70 Arbeitsstunden bei einer gemeinnützigen Organisation.

Bei der Feuerwehr in der Region Teuchern zeigten man sich ratlos aufgrund der Taten des ehemaligen Kameraden. Man könne nicht in jeden einzelnen Kopf hineingucken, hieß es. Polizei und Gerichte würden die Feuerwehr auch nicht über den Stand der Ermittlungen informieren. Der Betreffende sei seit einem halben Jahr kein Mitglied der Feuerwehr mehr. (mz)