Gästeführergruppe Gästeführergruppe: Mit «tempus saltus» zurück in die Zukunft
WeiSSenfels/MZ.. - Aber es soll auch mit dem Zeitgeist gegangen werden und dieser verlangt danach, mit Geschichten Geschichte zu erzählen.
"Auch die Weißenfelser Stadtgeschichte gibt so etwas her", betont Anett Schiller, die selbst Mitglied des Weißenfelser Gästeführervereins ist und in dieser Tätigkeit sehr oft schon Besuchern die Stadt zeigen konnte. "Aber als Gästeführer ist man meistens allein, steht vor dem interessierten Publikum und berichtet diesem die Fakten. Wir wollten aber nicht mehr allein sein und so gründeten wir die Gruppe ,tempus saltus", sagt sie.
Anett Schilling, gebürtige Thüringerin, hat bereits seit ihrer Kindheit ein großes Interesse an Kultur. Zu Schulzeiten besuchte sie häufig mit ihren Eltern das Theater Meiningen und las sehr viel. "Alles, was mir in die Finger kam", sagt sie und ergänzt schmunzelnd: "Und heute lese ich nur noch Chroniken zur Weißenfelser Stadtgeschichte."
Die gelernte Bürokauffrau sieht es als selbstverständlich an, sich für die heimische Kultur stark zu machen. "Das ist mein Ausgleich zum Verwaltungsalltag", sagt sie. Neben dem Engagement für den Weißenfelser Gästeführerverein und die Gruppe "tempus saltus" ist Anett Schiller aber auch noch im Kosterverein St. Claren aktiv. Schiller selbst beziffert ihre kulturelle Tätigkeit mit einem Zeitaufwand von fünf bis zehn Stunden in der Woche, wenn Veranstaltungen vor- oder nachzubereiten sind durchaus auch mehr. Derzeit ist sie vor allem mit den Vorbereitungen für kommende Projekte beschäftigt. Die Gästeführertruppe "tempus saltus" hält sie besonders auf Trapp. So sind in diesem Jahr mehrere große Veranstaltungen geplant, unter anderem im Rahmen des Klostermonats.
"Bei einer normalen Gästeführung kann man aus zeitlichen Gründen interessante Details zur Stadtgeschichte gar nicht oder nur an der Oberfläche erklären", sagt Schiller. Diese Möglichkeit biete aber die Gruppe. Im vergangenen Jahr 2012 konnten die derzeit acht Mitglieder bereits eine große Führung zum Thema Marienkirchweihe im Jahr 1303 realisieren. In historischen Kostümen wurde den Gästen die Stadt Weißenfels im Mittelalter näher gebracht. Mit Anekdoten, vielen kleinen Details und spielerischen Elementen hat die Gruppe Geschichte greifbar gemacht.
Schiller ist bereits jetzt mit der Planung der nächsten großen Führung beschäftigt, die sich mit der Entwicklung des Geleitswesens in der Stadt befassen soll. "Dazu werde ich noch viele Akten und Chroniken wälzen", weiß sie. Sie hat dazu aber auch noch eine Bitte an alle Weißenfelser: "Vielleicht hat irgendwer auf dem Dachboden noch alte Dokumente seiner Weißenfelser Vorfahren liegen und könnte sie uns zur Verfügung stellen. Dafür wären wir sehr dankbar."
Wer helfen kann, melde sie sich bitte per E-Mail bei Anett Schiller: [email protected]