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Futterspenden an Tierschutzvereine Futterspenden an Tierschutzvereine: Per App den Napf füllen

Von Oliver Müller-Lorey 17.03.2019, 11:00
Nutzer können minimal einen Euro spenden. Das reicht für einen Tag.
Nutzer können minimal einen Euro spenden. Das reicht für einen Tag. Silvio Kison

Weissenfels/Halle (Saale) - Noch ist es im Katzenhaus Halle relativ leer. Ein paar Katzen streifen durch die Räume, manche liegen auf dem Fensterbrett oder dösen im Körbchen. Doch wenn die Kitten-Zeit beginnt, die Wochen, in denen Hunderte Babykatzen auf der Straße geboren werden, beginnt für die ehrenamtlichen Helfer wieder der Kampf um jedes Katzenleben. Einfangen, impfen, aufpäppeln und eventuell vom Tierarzt behandeln lassen - ihre Arbeit ist nicht billig.

Zumindest um genügend Futter und Streu müssen sich die Helfer in den nächsten Wochen keine Sorgen machen. Denn am Donnerstag sind ganze sechs Paletten Hilfsgüter für die Vierbeiner angekommen. Mit Tausenden Dosen Futter und Dutzenden Säcken Streu. Verantwortlich für die Spenden ist die neue App namens „Feed a cat“, zu deutsch: „Füttere eine Katze“.

Erster Verein in Deutschland

Deren Entwickler und Geschäftsführer der Internetplattform Gooding, Felix Wassermann, hat die Spenden am Donnerstag im Katzenhaus überreicht und seine App vorgestellt. Denn das Katzenhaus in der Neustadt ist der erste Tierschutzverein in ganz Deutschland, der von der App profitiert hat. Die funktioniert ganz einfach, wie Wassermann erklärt: „Nutzer können einen Euro über die App spenden und haben die Garantie, dass eine Katze davon einen Tag lang satt wird und Streu bekommt.

Für sieben Euro wird der Napf eine Woche lang gefüllt, und so weiter.“ Die Spender können unter Hunderten Tierschutzvereinen auswählen, welcher von der Spende profitieren soll. So können Organisationen in der Nähe, aber auch solche unterstützt werden, die sich etwa um Straßenkatzen in Rumänien kümmern. Weil die Vereine unterschiedliche Bedürfnisse haben, was Art des Futters und Menge des Streus angeht, können sie den Betreibern der App ihre individuellen Wünsche mitteilen.

Feed a cat arbeitet mit dem Tierfuttervertrieb Zoo Royal zusammen, der die Spenden an die Vereine ausliefert, sobald sich das lohnt. „Im Moment liegt diese Grenze noch bei einer Palette, aber wir versuchen, diese Grenze zu senken“, sagt der 45-jährige Wassermann, der derzeit zwar keine Katze besitzt, aber früher eine hielt. Teilweise verdoppelt Zoo Royal auch die gespendete Futtermenge, so dass Helfer mit einem Euro zwei Näpfe füllen.

Hilfe so einfach wie möglich

Für Vereine ist die Registrierung in der App kostenlos, Spender müssen sich nicht einmal registrieren und können zwischen verschiedenen Zahlungsmethoden wählen. „Wir wollten, dass das Helfen so einfach wie möglich wird“, sagt der Geschäftsführer, der vor anderthalb Jahren schon die ähnlich funktionierende App „Feed a dog“ entwickelte.

Die Katzen-Version ist deutlich jünger. Seit Ende 2018 ist sie im App-Store verfügbar und wurde bereits mehr als 5 000 Mal heruntergeladen. Nach Wassermanns Angaben nutzen 3 500 Personen sie regelmäßig. Annett Meier, stellvertretende Vorsitzende des Katzenhauses, zeigte sich von der Spende überwältigt.

Die Menge war so groß, dass gar nicht alle Paletten ins Katzenhaus passten. „Was so eine App ausmachen kann, ist Wahnsinn. Das meiste, was wir brauchen, ist Futter und Streu. Derzeit haben wir rund 30 Katzen bei uns, aber es werden bald sicher mehr“, sagt sie. (mz)

Annett Meier freut sich über die Futterspenden, die über die App zustande gekommen sind.
Annett Meier freut sich über die Futterspenden, die über die App zustande gekommen sind.
Silvio Kison