1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Frühling im Burgenlandkreis: Frühling im Burgenlandkreis: Gut fürs Gemüt und den Garten

Frühling im Burgenlandkreis Frühling im Burgenlandkreis: Gut fürs Gemüt und den Garten

Von Julia Reinard 15.04.2013, 16:36
Ein Schritt Richtung Frühling: Desirée Schulze nutzt die Brücke auf dem Leißlinger Spielplatz. Susan Lampert hilft der Zweijährigen dabei.
Ein Schritt Richtung Frühling: Desirée Schulze nutzt die Brücke auf dem Leißlinger Spielplatz. Susan Lampert hilft der Zweijährigen dabei. Peter Lisker Lizenz

Prittitz/Leissling/MZ - Hinaus ins Freie! Hinaus, hinaus! Wie auf ein geheimes Kommando war das Draußen am Wochenende wieder bevölkert - von Motorradfahrern und Radlern, Spaziergängern, Gärtnern, Inlineskatern. Und selbst wer Auto fahren musste, ließ den Frühling ein, indem er die kleine Cabrio-Variante wählte und das Fenster herunterkurbelte.

Der Frühling ließ schön grüßen und das hieß an manchem Ort, zu arbeiten: Lothar Werner grubberte mit seinem dreigezackten Gartengerät die Beete in der Kleingartenanlage in Prittitz. „Ich hatte schon mit dem Spaten umgegraben, aber der Regen hat die Erde wieder verdichtet. Die muss ich jetzt auflockern“, sagt der 81-Jährige.

Auch sein Urenkel Tobias Busch hilft manchmal mit, zieht ein paar Unkräuter mit der Hand heraus. Überhaupt ist die halbe Familie am Sonntag im Garten versammelt. Es gibt ja nicht nur viel zu tun, sondern auch andere Gründe, im Garten zu sein. Tobias führt einen vor, er schaukelt. Seine Großmutter Dagmar Busch ist auch mit in der Parzelle. Ihre Beobachtung: „Die Natur explodiert, wenn es weiter so schön bleibt.“ Denn noch blühen bei ihnen lila Krokusse, aber schon reckt sich auch der Rhabarber und demnächst werden Möhren gesät, Zwiebeln gesteckt.

Ebenfalls aktiv waren all jene, die die zurückliegenden Tage für den Frühjahrsputz genutzt haben. Die jungen Mütter Susann Fischer und Mandy Hahn zum Beispiel. Nach getaner Arbeit im Hausinneren ging es am Sonntag nach draußen. Da sind sie zwar auch bei schlechtem Wetter mit ihren Kinderwagen unterwegs, aber mit ein paar Sonnenstrahlen wird es noch mal so schön. Vor allem fürs Gemüt: „Die Laune ist einfach besser“, sagt Mandy Hahn. Die gebürtige Schelkauerin Susann Fischer freut sich, die Wäsche wieder im Freien aufhängen zu können. Sie mag, dass es nun überall sprießt: „Es wird wieder grün!“, sagt sie fröhlich und Mandy Hahn ergänzt: „Und bunt!“

Sie sagen, die Kinder - Paul mit seinem halben Jahr und Anna Lotta mit gerade mal sieben Wochen - schlafen einfach am besten an der frischen Luft, durch die sie ihre Mütter in den Kinderwagen chauffieren. Die kleine Desirée Schulze ist schon zwei Jahre alt, aber auch sie darf täglich raus zum Spielen. Und das war in den zurückliegenden Wochen nicht immer ein Vergnügen für Mutter Nicole Kießling: „Manchmal war’s bösartig“, bekundet die Leißlingerin.

Die Familie hatte den Samstagabend zum Grillen genutzt. Auch die Wonne hat lange genug warten müssen. Genau wie das Inlineskaten, dem sich Sabine Linzmayer und Steffen Rakut nach einem langen Winter nun das erste Mal in diesem Jahr widmeten. Von Leißling ging’s zur Oeblitzschleuse. Sie waren nicht die einzigen mit diesem Ziel, Radfahrer, Spaziergänger, andere Inlineskater - viele tummelten sich am Sonntag auf der Strecke. Und jenseits des Fensterputzens, das noch auf sie wartet, sagt die Weißenfelserin Linzmayer, worum es ihr am Sonntag vor allem ging: „Erst mal das schöne Wetter genießen.“

Rolf und Heike Künkler waren mit ihrem schwarzen Mischling Ada von Bonau nach Schelkau unterwegs, nutzten als Anlass den Trimm-Trab. Auch sie ließen sich Rostbratwürste schmecken, streckten ihre Gesichter der Sonne entgegen. Wie ein Seufzen überall. Man merkt: Der Winter ist besiegt und Lenz ist angekommen.