Fotofundus hilft bei Ein-Euro-Job
Schkortleben/MZ. - Selbst Großkorbethaer haben Interesse an der Chronik der Schkortlebener Kindereinrichtung gezeigt. Und Birgit Linßner, die diese während ihres Ein-Euro-Jobs erarbeitet hat, sagt, dass manche von Eltern sogar an die Kinder verschickt würden. Sie setzt hinzu: "Als mit einem Aushang eine Interessentin für diese Tätigkeit gesucht wurde, habe ich zugesagt." Sie war Chemiefacharbeiterin, hat eine Umschulung zur Fachinformatikerin hinter sich und Kenntnisse in der Textverarbeitung. Diese seien ihr in diesem Fall nützlich gewesen, sagt die Frau, die selbst aus Großkorbetha stammt.
Birgit Linßner hat dann auch nicht nur mit der ehemaligen Hortleiterin Brigitte Rühlmann und der Bürgermeisterin Gertrud Hanke gesprochen, die viel aus den Anfangsjahren zu berichten wussten. Sie hat ebenso die gesamte Gestaltung selbst bewältigt, Texte farbig unterlegt, Fotos eingebaut und als Hingucker sogar ein Bild vom alten Rittergut, von dem faktisch nur noch das Haupthaus mit dem Kindergarten steht, und von der nicht mehr existierenden Dorfkirche berücksichtigt.
Oft sei von den Eltern zum Beispiel bei der Schaffung von Terrasse und Spielplatz Hand angelegt worden. Die Fakten, wann seit der Wende welche Baumaßnahmen durchgeführt wurden, habe sie im Bauamt Großkorbetha erfragt. So war 2001 der Sanitärbereich für die bis Sechsjährigen für 10 000 Euro altersgerecht gestaltet worden. Drei Jahre später flossen 15 000 Euro für die Küchensanierung. Interessant waren auch die Gespräche mit Gertrud Hanke, die das Haus 1950 einweihte. Notwendig geworden war die Einrichtung damals vor allem, weil die Eltern in Erntezeiten bis spät am Abend auf den Feldern waren. Bei der Versorgung zum Beispiel mit Gemüse haben die Bauern geholfen. Bereits seit 1957 wurde ein Hort geschaffen, den Brigitte Rühlmann leitete.
Dienstälteste Erzieherin ist Christina Albrecht, die die Einrichtung in diesem Jahr bereits 35 Jahre leitet. Sie kennt noch jene Zeit, als früh um 5 Uhr die Öfen angeheizt wurden, damit niemand frieren musste. 2005 bekam die Einrichtung den Namen "Zwergenhaus am Park", weil manche den Namen "Mauz und Hoppel", der aus DDR-Zeiten stammte, nicht mehr für zeitgemäß hielten. Gegenwärtig betreuen drei Erzieherinnen und eine pädagogische Hilfskraft 30 Mädchen und Jungen. Abwarten müsse man, wie sich diese Zahl entwickle, denn 2009 und 2010 kommen jeweils sechs Kinder in die Schule. Hingegen gebe es derzeit lediglich zwei werdende Mütter im Ort.
Christina Albrecht spricht mit dem Blick in die Chronik von einer guten Arbeit. Vorteilhaft sei gewesen, dass in der Einrichtung noch viele der alten Bilder aufbewahrt worden waren. Und Birgit Linßner äußert: "Es war wenigstens keine sinnlose Arbeit." Sie ist derzeit bei einem Bildungsträger beschäftigt und hofft danach auf einen festen Job.
Die Chronik gibt es im Kindergarten (Tel.: 034446 / 209 30).