Filmreifes Heimatlied in Frauenrunde
Markwerben/MZ. - Die Männer kennen sich von ihrem gemeinsamen Engagement im Traditionsverein "Infanterieregiment Sachsen-Weißenfels 1704-1746". Auch dort dreht Reitzenstein, der ansonsten mit seiner Firma unter anderem Kurzfilme für Firmenpräsentationen produziert.
Ende 2006 soll es im 1 125. Jubiläumsjahr der Ersterwähnung des Ortes eine DVD geben. Aufnahmen am Gotthardsberg, wo Sachse am Sonntag wie nebenbei noch eine Keramikscherbe aus dem 13. Jahrhundert fand, sind bereits erledigt. Allerdings soll es durchaus nicht streng wissenschaftlich zugehen. Den Ausgangspunkt des Streifens wird jene Sage bilden, in der ein Vater das Erbe unter drei Söhnen aufteilt und neben Burgwerben die Orte Mark-, Tage- und Reichardtswerben entstehen. Was an geschichtlichen Zeugnissen, bis hin zu den ältesten Häusern unter anderem auf der Salpeterhütte, noch vorhanden ist, will der Film zeigen. Der Festumzug zur Jahrfeier am 10. September wird dann den Schlusspunkt setzen. Insofern sind die Aufnahmen im Rahmen des monatlichen Frauennachmittags für die zumeist Älteren ein Höhepunkt. Irgendwann werden sie sich auf dem Bildschirm sehen.
Wie Annelies Berhold (61) und Margot Sachse (67) erzählen, treffe man sich bereits seit 1991, zunächst in der Sakristei der Kirche und jetzt im Saal, den die Gemeinde kostenlos zur Verfügung stellt. Angeregt hatte das Ganze Pfarrerin Margot Runge. Heute versucht der Großkorbethaer Uwe Hoff kirchliche Inhalte verständlich rüberzubringen, denn das Gros der Frauen gehört nicht zur Kirchengemeinde. Daneben gibt es Kaffee und Kuchen, die Geburtstagskinder werden geehrt - diesmal waren es gleich fünf - und natürlich werden auch Volksweisen sowie kirchliche Lieder gesungen. Mit dabei sind Anna Pocher - die mit 83 Jahren Älteste kam in den 40er Jahren nach Markwerben - und Dorle Suttinger (82). Letztere stammt aus dem Ort, aber das Markwerben-Lied, das Pfarrer Richter um 1900 schuf, kannte sie bis zur Wende ebenso wenig wie das Rodelbahn-Lied. "Und das, obwohl mein Vater im Gesangverein war und zu Hause viel gesungen wurde."