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Erdbeben am Sonnabend Erdbeben am Sonnabend: Rumpeln bebt auch in den Netzwerken

Von Birger Zentner 01.06.2014, 19:02
Seismogramm einer Erdbebenstation.
Seismogramm einer Erdbebenstation. picture-alliance/ dpa Lizenz

Weissenfels/Zeitz/MZ - Gläser klirren im Schrank, Lampen schwanken, das Bett wackelt plötzlich - die Auswirkungen des Erdbebens waren in der Region dennoch minimal und mancher fand erst hinterher die Erklärung für die Wahrnehmung in der Mittagszeit am Sonnabend. Aber das gut 150 Kilometer entfernte Beben der Stärke 4,4 war in Zeitz, Weißenfels und Umgebung zu bemerken. Und so löste das Rumoren unter der Erde gleich noch mal ein Beben in den sozialen Netzwerken aus. Allein auf der Facebookseite der Lokalredaktionen Weißenfels und Zeitz wurde die Information bis gestern Nachmittag mehr als 26 000-mal aufgerufen, rund 140 Kommentare gab es, rund 230 Mal wurde die Information geteilt. Eine derartig breite Reaktion hatten wir seit Monaten nicht mehr.

Das ganze Haus hat gewackelt

Sie habe in Weißenfels-West gemerkt, wie plötzlich das Bett gewackelt habe, schreibt ein Nutzerin auf der Facebook-Seite der Lokalredaktionen. Das ganze Haus habe gewackelt, hat jemand aus Langendorf bei Weißenfels eingetragen. „Genau wie in dem Artikel beschrieben, um 12.37 Uhr hat es in Rössuln gewackelt, ich dachte schon, mir hat jemand etwas in den Kaffee getan“, heißt es in einem anderen Kommentar. Eine Zeitzerin postet: „Wir dachten schon, es sei etwas im Tagebau passiert.“ Und eine Nutzerin aus Weißenfels hat geschrieben: „Ich war irritiert und wusste nicht genau, ob ich das richtig gedeutet habe.“

Hinweise, dass das Beben bis in den südlichen Zipfel Sachsen-Anhalts zu spüren war, kamen auch aus Könderitz und Rehmsdorf in der Elsteraue, ebenso aus Starsiedel und Lützen, aus Neidschütz und Oberkaka, aus Wählitz und Günthersdorf, aus Zangenberg und Borau, aus Naumburg und Tröglitz sowie Werschen. Es seien nur Sekunden gewesen, aber „sehr erschreckend. Gläser fielen sogar aus dem Schrank“, heißt es im Kommentar einer Nutzerin aus dem Hohenmölsener Ortsteil.

Das kurze Rumpeln, Wackeln oder Schwanken hat offenbar in der einen oder anderen Familie auch zu kuriosen Situationen geführt. So schreibt jemand aus Burgwerben: „Ich hab’s auch gemerkt und habe die Jungs ausgeschimpft, weil ich dachte, die sind wieder rumgesprungen.“ Ähnliches empfand jemand aus Gladitz: „Dachte erst, die Kids springen durch die Wohnung.“ Ein anderer glaubte, dass die Katze etwas umgestoßen hat und ist dem nachgegangen, fand aber nichts.

„Es war unheimlich“

Detailliert beschreibt ein Facebook-Freund aus Zeitz, er habe gerade auf dem Sofa gesessen, als das Haus geschwankt habe, er habe ein Quietschen und Knarren der Deckenpaneele vernommen. Dabei sei ihm gleich klar geworden, dass es sich nur um ein Erdbeben gehandelt haben könnte. „Es war unheimlich.“

Auch wenn offiziell nichts über Schäden bekannt geworden ist, den einen oder anderen Minischaden hat es offenbar doch gegeben. So schreibt jemand aus dem Weißenfelser Ortsteil Langendorf, dass in seinem Haus, das schon ein wenig älter sei, im Keller ein paar Sandsteine von der Decke abgesackt seien.

Zu denen, die vom Erdbeben offenbar am meisten etwas gespürt haben, gehören einige Schichtarbeiter. Gleich mehrere beschreiben, dass sie vom Schwanken ihres Bettes aus dem Schlaf nach der Nachtschicht geschreckt worden sind.