Entsorgung in Weißenfels Entsorgung in Weißenfels: Glaschaos dauert an

WEISSENFELS/MZ - Der Ärger um den Glasabfall nimmt kein Ende. Nicht nur in Weißenfels und seinen Ortsteilen, in allen Ecken des Burgenlandkreises hagelt es Beschwerden, weil die Glascontainer nicht regelmäßig geleert werden und sich Flaschen und Gläser, die die Bürger trotzdem abstellen, in ihrem Umfeld ansammeln. Aus den Containern am Lassalleweg in Weißenfels zum Beispiel ragen die Flaschenhälse heraus und verraten, dass hier niemand mehr nach Farben sortiert. Kunterbunt sieht es aber nicht nur in den Containern, sondern auch drumherum aus. In Kästen, Tüten oder lose sind Flaschen und Gläser abgelegt.
Ulrike Fuchs vom Ordnungsamt der Stadtverwaltung hat es aufgegeben, jede einzelne Beschwerde an die Rhenus Recycling Ost GmbH in Zappendorf im Saalekreis weiterzugeben. Diese Firma hat die Ausschreibung des Dualen Systems Deutschland (DSD) zum Einsammeln des Glasabfalls gewonnen und versucht seit Anfang des Jahres die Leistung zu erbringen. Doch immer wieder stößt sie an ihre Grenzen, es bleiben Container voll, während andere noch rechtzeitig geleert werden.
Die Ursachen konnte die Mitarbeiterin der Stadt noch nicht ergründen. Aber jetzt werde versucht, sie im Interesse einer sauberen Stadt gemeinsam mit dem Einsammelunternehmen herauszufinden, sagt Fuchs. Seit gestern liegt ihr die Liste der Standorte vor, nach der die Entsorgungs-Lkw fahren. „Die gleichen wir nun mit unserer Liste ab“, so Fuchs. „Und dann schauen wir uns die Plätze unter dem Gesichtspunkt an, ob sie mit den Fahrzeugen zu erreichen sind.“ Die Technik soll wohl größer sein als jene, die zuvor die Egsas für das Einsammeln des Glases im Einsatz hatte, hat sie gehört.
„Wir sind bei Rhenus auf offene Ohren für unsere Probleme gestoßen und meinen, dass sie mit unserer Unterstützung schneller zu lösen sind, als wenn wir nur immer die Stellen anzeigen, wo es nicht klappt“, erläutert Fuchs das Vorgehen der Stadt.
Parallel bekommt Rhenus Druck vom DSD. Denn an den Entsorger, der das Rücknahmesystem Grüner Punkt aufgebaut hat und in dessen Auftrag Rhenus arbeitet, hat sich Landrat Harri Reiche (parteilos) bereits gewendet. Dabei hat er sogar angedroht, der Landkreis werde auf Kosten des Entsorgers selbst für Ordnung sorgen, was dann teuer kommen könnte. Mit dem DSD steht die Kreisverwaltung nun in engem Kontakt, was heißt, Bernd Schneider vom DSD lässt sich die Problempunkte direkt melden. Er hatte am Dienstag Reiche bereits zugesichert, dass eine große Entsorgungsaktion anlaufe. Das beauftragte Unternehmen wolle zukünftig mehr Aufwand für die Glasabfuhr betreiben, heißt es. Wie Rhenus mitteilt, ist seit Dienstag ein zusätzliches Fahrzeug im Burgenlandkreis unterwegs. Diese Information erhielt die MZ über ein in Berlin sitzendes Medienbüro. Über den direkten Kontakt mit Zappendorf gibt es derzeit keine Aussagen. Rhenus soll bislang nur mit einem Fahrzeug des Subunternehmens Remondis und einem Mitarbeiter die Entleerung der Glascontainer im Burgenlandkreis vorgenommen haben.
