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Mehrgenerationenhaus in Weißenfels Eine Frisörmeisterin startet beim DRK in Weißenfels beruflich neu durch

Erst Frisörmeisterin mit eigenem Salon, jetzt Koordinatorin im Mehrgenerationenhaus des DRK in Weißenfels: Wie Katy Jacobi auf Umwegen zu ihrem neuen Job gekommen ist.

Von Andrea Hamann-Richter 01.03.2024, 10:36
 Katy Jacobi (v.l.), Henriette Körber und Kathrin Samlowitz sind mittlerweile ein eingespieltes Team im Weißenfelser DRK-Mehrgenerationenhaus.
Katy Jacobi (v.l.), Henriette Körber und Kathrin Samlowitz sind mittlerweile ein eingespieltes Team im Weißenfelser DRK-Mehrgenerationenhaus. Foto: Andrea Hamann-Richter

Weissenfels/Lösau/MZ. - Katy Jacobi aus Lösau verstärkt seit diesem Februar hauptamtlich das Team im Mehrgenerationenhaus des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Weißenfels. Täglich bringt sie Tatendrang und gute Laune mit zu ihrer neuen Arbeitsstelle im Südring, wo sie als Koordinatorin tätig ist. Diese Charakterzüge hatten auch dazu beigetragen, dass sie eingestellt wurde. Bis dahin hatte sich die dreifache Mutter dort bereits seit 2023 ehrenamtlich engagiert und sich schon dank einiger Weiterbildungsmaßnahmen qualifiziert. Neben ihrer Tätigkeit als Koordinatorin bildet das DRK Weißenfels Katy Jacobi aktuell zur Ausbilderin für Erste-Hilfe-Kurse aus. Ab diesem Frühjahr wird sie dann auch das Ausbilderteam der Ersten Hilfe unterstützen und selbst Kurse anleiten.

Zum Mehrgenerationenhaus mit seinen 230 Beschäftigten sowie 120 ehrenamtlichen Helfern gehören unter anderem mehrere Pflegeeinrichtungen, Beratungsstellen und ein ambulanter Pflegedienst. Die Einrichtung bietet aber auch Hausaufgabenbetreuung für Schüler, Boxtraining, Jugend- und Erwachsenentreffs sowie generationsübergreifende Sportkurse an. Die Koordination und die Entwicklung letztgenannter Angebote ist künftig eine Aufgabe von Katy Jacobi. Unterstellt ist sie dabei Henriette Körber, der Leiterin des DRK-Sachgebiets Soziales, Ehrenamt und Recht. Die Chefin ist froh über die Verstärkung.

Dabei kam Katy Jacobi auf einigen Umwegen zu dieser neuen Aufgabe: Die 43-Jährige ist eine Quereinsteigern. Die Frau hatte nach der Schule den Beruf der Frisörin gelernt und es auch bis zur Meisterin gebracht. Lange Jahre betrieb sie einen Salon in Markröhlitz. Es lief gut. Durch die Selbstständigkeit habe sie sich ihre Arbeit und das Familienleben mit den drei Kindern gut einteilen können, sagt sie. Doch dann kam Corona und der Moment, als es unter anderem auch Frisören im Lockdown untersagt war zu arbeiten. „Da kam die Existenzangst“, sagt sie. Zwar konnte die Frau dann später wieder in ihrem Beruf tätig sein, aber der Wunsch nach finanzieller Sicherheit blieb. Da sie es als Frisörin mit Menschen zu tun hatte, sollte dies in einer neuen Tätigkeit auch so sein. Katy Jacobi stellte sich bei einem sozialen Dienstleister in Zeitz vor. Dieser wies sie ab, weil sie nicht ausreichend qualifiziert war. Davon ließ sich die Frau nicht verunsichern. Als die Lösauerin an einem Tag Zeit hatte, fuhr sie spontan zum DRK nach Weißenfels. Vize-Geschäftsführer Denis Surek empfing sie tatsächlich, obwohl sie unangemeldet vor ihm stand. „Ich habe mich bei ihm um Kopf und Kragen geredet“, erinnert sich Katy Jacobi. Durch diesen Elan hinterließ sie aber bei Denis Surek und Henriette Körber einen bleibenden Eindruck. Katy Jacobi erfuhr später per Telefon und im Urlaub, dass sie genommen wurde. Sie startete zunächst im Ehrenamt, denn so konnte sie sich weiterbilden und für spätere hauptamtliche Aufgaben qualifizieren. Im Februar erfolgte ihre Festanstellung. Die Kollegen wie etwa Kathrin Samlowitz, die vor Jahren ebenfalls als Quereinsteigerin zum DRK gekommen war, schätzen Katy Jacobis freundliche und unkomplizierte Art und dass sie sich Herausforderungen stelle. Laut Henriette Körber könne sie so nach und nach weitere Aufgaben übernehmen.