Einbruch in Sanitätshaus Einbruch in Sanitätshaus Weißenfels: Diebe lassen 3.000 Euro teure Spezialtechnik mitgehen

Weißenfels - In der Nacht zum Dienstag hat Hans-Joachim Rauch ziemlich schlecht geschlafen. Kein Wunder auch. Haben doch am Wochenende zuvor dreiste Diebe das Sanitätshaus Fischer in der Weißenfelser Nikolaistraße heimgesucht.
„So etwas ist uns in der mehr als 80-jährigen Firmengeschichte noch nicht widerfahren“, sagt der Senior-Chef. Am Montagmorgen bietet sich den ersten Mitarbeitern, die ins Geschäft kommen, ein erschreckendes Bild: Büroräume sind durchwühlt, die Handkasse fehlt. Nach und nach wird das ganze Ausmaß des Einbruchs deutlich.
Diebe ließen 3.000 Euro teure Spezialtechnik mitgehen
So haben die bislang unbekannten Täter unter anderem ein hochwertiges Prüfgerät gestohlen. „Das Gerät benötigen wir dringend zur vorgeschriebenen Prüfung elektrisch betriebener Betten“, erklärt Kirsten Nitschke, ebenfalls Geschäftsführerin des Sanitätshauses. Und Hans-Joachim Rauch fragt: „Wer kann eigentlich etwas mit einer solchen speziellen Technik anfangen?“
Rund 3.000 Euro werde allein die Anschaffung eines neuen Gerätes kosten, schätzt er. Der Gesamtschaden für die Firma lasse sich noch gar nicht absehen, sagt der Senior-Chef, dessen Großvater, der Orthopädie-Mechanikermeister Karl Fischer, das Fachgeschäft in der Nikolaistraße 6 im Jahr 1937 gegründet hat.
Sanitätshaus Fischer: Das ist der größte Schock nach dem Einbruch
Der größte Schock für die Firma ist der Diebstahl eines Transporters. Der oder die Täter haben das Fahrzeug samt Inhalt wie Werkzeuge und Ersatzteile aus dem abgeschlossenen Hof gestohlen. Der Schlüssel wurde zuvor aus der Reha-Ableitung der Firma nebenan entwendet. „Der Transporter ist für uns immens wichtig“, betont Firmenchef Rauch.
Täglich sei er zwischen 8 und 18 Uhr im Einsatz, um Rollstühle, Pflegebetten, Badewannen und ähnliches zu Patienten zu bringen oder von Patienten abzuholen. „Wir sind mit einem Anbieter im Gespräch und kümmern uns gerade um einen schnellen Ersatz“, beschreibt Rauch die Situation. Einen Teil der dringend benötigten Pflegetechnik könne man mit kleineren Fahrzeugen liefern. Für größere Dinge, wie etwa Betten, sei die Ladefläche jedoch schlicht zu klein.
Bringt der Aufkleber die Polizei auf die Spur?
Nun hoffen sie im Sanitätshaus darauf, dass der oder die Täter gefasst und der gestohlene Transporter doch noch gefunden wird. „Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren“, versichert am Dienstag Gesine Kerwien, Pressesprecherin beim Polizeirevier Burgenlandkreis. Hilfreich bei der Suche nach dem Transporter könnte die Tatsache sein, dass das Fahrzeug eine Aufschrift der Firma trägt.
Für das Sanitätshaus geht indes spätestens nach den ersten Ermittlungen der Polizei am Montag trotz aller Sorgen der Geschäftsalltag weiter. Muss er auch. Immerhin hat das Fachgeschäft einen speziellen Auftrag, versorgt einen großen Kundenstamm im Umkreis von bis zu 30 Kilometern.
Die Produktpalette reicht dabei von einfachen Hilfsmitteln für den täglichen Gebrauch über Prothesen, Kompressionsstrümpfe und Bandagen bis eben hin zu Pflegebetten und Rollstühlen. Gerade deshalb versichert Hans-Joachim Rauch: „Unsere Stärke ist seit mehr als 80 Jahren die Nähe zur Kundschaft. Das soll auch weiter so bleiben.“ Immerhin sei das Sanitätshaus Teil eines gut funktionierenden Netzwerkes zwischen Krankenhaus, Pflegediensten, Physiotherapien und Fachärzten.
Wie der Senior-Chef hoffen auch seine Kinder, die beiden Mit-Geschäftsführer Kirsten Nitschke und Christian Rauch, dass der Einbruch bald aufgeklärt wird. Und Kirsten Nitschke meint: „Wir denken darüber nach, wie wir unser Geschäft künftig noch besser vor Eindringlingen schützen können.“ (mz)
