Direktkandidaten im Wahlkreis 42 Direktkandidaten im Wahlkreis 42: Daniel Sturm tritt für die CDU an

Naumburg - Zwar trägt der Listenplatz nun die Nummer elf statt 29. Trotzdem strebt Daniel Sturm auch diesmal nicht an, über die Landesliste der CDU bei den Wahlen am 13. März in den Landtag einzuziehen. Will er doch wie 2006 und 2011 seinen Wahlkreis wieder direkt erobern.
„Ich möchte das Gefühl haben, dass die Mehrzahl der Wähler hinter mir steht“, so Sturm. Immerhin kann er in dieser Hinsicht auf eine ungebrochene Tradition verweisen. Schließlich ging der Wahlkreis Naumburg seit seinem Bestehen immer an die CDU.
Intensive Gespräche mit Bürgern und Kommunen
Allerdings: Es ist 2016 nicht mehr derselbe Einzugsbereich. Nach der Verringerung der Anzahl der Wahlkreise trägt er nun die Nummer 42 statt 44. Was für den Volksvertreter auch heißt, sich Wählern vorzustellen, denen er noch nicht so bekannt wie denen in der Kreisstadt ist. Beispielsweise in Nebra, Freyburg, Balgstädt, Laucha, Gleina oder Karsdorf, die 2011 zum Wahlkreis Nebra gehörten. In diesen Städten und Gemeinden war er in den letzten Tagen öfter anzutreffen, suchte das intensive Gespräch mit Bürgern und Kommunalpolitikern, um zu erfahren, wo die Säge klemmt.
Geboren wurde Daniel Sturm am 6. März 1977 in Naumburg. Er ist damit auch in dieser Legislaturperiode jüngster Landtagskandidat der CDU. Nach dem Realschulabschluss an der Alexander-von-Humboldt-Sekundarschule absolvierte er bis 1996 eine Friseurlehre. 2003 legte Daniel Sturm seine Meisterprüfung ab, seit 2005 ist er Chef im eigenen Salon in der Domstadt. Er wohnt auch gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und seinem Sohn in Naumburg.
Seine politische Laufbahn begann Sturm 1993 mit dem Beitritt zur Jungen Union, deren Kreisvorsitz er von 1996 bis 2005 innehatte. Seit 1998 ist er Naumburger CDU-Vorsitzender. 2006 und 2011 gelang es ihm, im Wahlkreis 44 das Direktmandat zu erringen. Seit 2012 ist er Mitglied der Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten. 2014 wurde er zum CDU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat Naumburg gewählt, dem er seit 2004 angehört.
Wobei sich Sturm das Motto seines Vorgängers Curt Becker „Nach der Wahl ist vor der Wahl“ zu eigen gemacht hat. „Ich gehöre nicht zu jenen Abgeordneten, die erst ein halbes Jahr vorm Urnengang aktiv werden“, sagt er. Und verweist auf Sprechstunden in allen wichtigen Orten des Wahlkreises, die er seit 2006 immer seit Beginn jeder Legislaturperiode durchgeführt hat.
Was seine bisherige Magdeburger Tätigkeit betrifft: Für manchen Naumburger war anfangs unverständlich, wieso er als Unternehmer nicht im Wirtschafts-, sondern im Rechts-, Verfassungs- und Gleichstellungsausschuss mitarbeitet. Der Abgeordnete sieht dagegen durchaus eine Verbindung zwischen beiden Bereichen. „Naumburg ist Justizstandort, und die Justiz ist hier ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, weiß er auch aus seiner eigenen beruflichen Tätigkeit als Friseurmeister. Auch, wenn er die Schließung der Justizvollzugsanstalt nicht verhindern konnte, so ist es doch größtenteils seinem Engagement zu verdanken, dass die Außenstelle der Staatsanwaltschaft in Naumburg blieb.
Nachbesserungen beim Kinderfürderungsgesetz
Sturm kommt in diesem Zusammenhang auf Kompromisse zu sprechen, die seine Fraktion in der Koalition mit der SPD schließen musste. Manchmal zähneknirschend. So beim Finanzausgleichs- und Kinderförderungsgesetz (Kifög). Hier muss für ihn nachgebessert werden.
Beim Kifög sowohl, was die Belastungen der Kommunen und Eltern betrifft, als auch die Frage nach einer Differenzierung der Betreuungszeiten. Ganztagsbetreuung sollte vor allem Kindern mit berufstätigen Eltern vorbehalten sein. Sturm plädiert für ein kostenloses letztes Kindergartenjahr, will auch eine kostenlose Essenversorgung durchsetzen.
Bei der von ihm favorisierten Fortsetzung der Koalition hofft er diesmal auf mehr Spielraum für die CDU. Den würde es geben, wenn die SPD nicht mehr mit Aufkündigung der Partnerschaft und der Keule einer rot-rot-grünen Koalition drohen könnte. (mz)