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Die «Hexe II» wird gleich zur Matinee gekauft

Von KARIN GROSSMANN 09.11.2009, 19:07

ZEITZ/MZ. - Es ist die erste Ausstellung der 39-jährigen in Zeitz geborenen, jetzt in Oelsen wohnenden Sylvia Greim-Assam, die der Kultur-, Kunst- und Theaterverein der Stadt Zeitz (Kuk) zeigt. Es sind Bilder, gemalt mit Acrylfarbe auf Leinwand, die zu sehen sind. "Ich will meine Gefühle bildhaft ausdrücken", sagt die gelernte Krankenschwester, die jahrelang als Altenpflegerin arbeitete und sich zurzeit beruflich umorientiert. "Das Malen ist für mich Mittel zum Zweck". Gefühle hat sie vorab bereits mit dem Schreiben ausgedrückt. Mit eigenen Gedichten und Geschichten hat sie bereits am Literaturwettbewerb des Kuk teilgenommen und 2006 einen Preis bekommen.

Die alleinerziehende Mutter hat ihre zehnjährige Tochter Laila mit zur Matinee gebracht. Die staunt nicht schlecht, wie viele interessierte Gäste am Sonntagvormittag gekommen sind, um die Bilder ihrer Mutter anzuschauen und mit ihr ins Gespräch zu kommen.

Über das Interesse freut sich auch Kuk-Vorstandsmitglied Jürgen Kautz. Der Verein widme sich vielen künstlerischen Bereichen, wolle mit Ausstellungen auch die bildende Kunst in Zeitz und Umgebung fördern. Die Einführung in die Ausstellung überlässt er aber der Praktikantin des Vereins, der 15-jährigen Zeitzer Schülerin der Sekundarschule III, Jani Gusani. Sie will mal Moderatorin werden und hat die Ausstellung in einem früheren Klassenzimmer des heutigen Theaterzentrums vorbereitet.

Es ist die Vielfalt der Farben und die Ideen, die in Sylvia Greim-Assams Kopf entstehen und dann zielstrebig auf die Leinwand gebracht werden. Etwa 30 ausstellungsreife Bilder hat sie in den letzten Jahren gemalt. Zwar greife ihre Tochter noch nicht zu Farbe und Pinsel, um sich so auszudrücken. Dass die Bilder ihrer Mutter aber so viel Interesse wecken, findet sie aufregend. Das geht der Malerin selbst genauso. Sie kommt mit den Gästen ins Gespräch, will von ihnen wissen, was sie von ihren Kunstwerken halten. Meinungen sind gefragt, fordert sie auf. Vielleicht entstehen Ideen, die sie vielleicht als nächstes aufs Papier bringt.

Darüber nachgedacht, mal eigene Bilder zu verkaufen, hatte die Autodidaktin vor der Ausstellung noch nicht. Doch bereits während der Matinee kauft die Bornitzer Kunstinteressierte Annette Mittenzwei das Bild "Hexe II". "Schreiben sie ,verkauft' dran. Dann kann es bis zum Ausstellungsende noch hier hängen bleiben", sagt sie. Vielleicht denke dann manch anderer darüber nach, ein Bild zu erwerben, um Freude daran zu haben und die Malerin zu unterstützen. Denn Kunst kostet auch Geld, weiß die Bornitzerin.

Die Ausstellung ist bis Mitte Dezember im Theaterzentrum Zeitz zu sehen. Zugang über den Fundus im Steinsgraben 15. Telefonische Anmeldung unter 0177 / 5 20 27 20