Für den guten Zweck Der erste Marathon für den Unihockey-Kapitän
Der Kapitän des UHC Sparkasse, Tim Böttcher, geht am Sonntag auf die mehr als 40 Kilometer lange Laufstrecke. Welches Ziel er damit verfolgt.
Weissenfels/MZ - Am Sonntag muss Tim Böttcher zeitig aufstehen. Denn seine Mission beginnt früh um acht. Dann geht der 30-Jährige in Treffurt im thüringischen Werratal auf eine 42,195 Kilometer lange Laufstrecke - der erste Marathon für den Kapitän der Unihockey-Nationalmannschaft und des Bundesliga-Teams des Weißenfelser Unihockeyclubs Sparkasse (UHC).
Starten wird er in einem himmelblauen Trikot mit der Aufschrift „Kinderträume“. „Der Lauf ist für mich nicht nur sportlich eine Herausforderung. Ich möchte damit helfen, kranken Kindern Wünsche zu erfüllen und neue Energie zu geben“, sagt Tim Böttcher, der als Lehrer für Ethik und Sport am Merseburger Domgymnasium arbeitet. Der Verein „Kinderträume“ mit Sitz in Berlin setzt sich seit 1997 für lebensbedrohlich erkrankte Kinder und Jugendliche ein. Als Kind hat Böttcher, der in Langendorf aufgewachsen ist, selbst gespürt, wie wertvoll die Arbeit des Vereins ist. „Ich war als Kleinkind an Nierenkrebs erkrankt“, erzählt er. In jener für seine Familie schweren Zeit sei der Kontakt zum Verein „Kinderträume“ entstanden. Dank dessen Unterstützung konnte der Junge damals nach überstandener Krankheit das Disneyland in Paris besuchen.
„Irgendwann reifte in mir der Gedanke, einen Marathon für den guten Zweck zu laufen“
Viele Jahre später reifte in dem jungen Mann der Gedanke, etwas an den Verein zurückzugeben. Gemeinsam mit seinem Bruder Florian hat er in den vergangenen Jahren bereits Geld für die „Kinderträume“ gesammelt. Als während der Corona-Pandemie auch der Floorball eine lange Zwangspause einlegen musste, hielt sich Tim Böttcher mit Ausdauerläufen fit. „Irgendwann reifte in mir der Gedanke, einen Marathon für den guten Zweck zu laufen“, blickt er zurück. Und so trainiert der Sportler seit Dezember fast an jedem Tag für die große Herausforderung. An den Weihnachtstagen waren es allein rund 70 Kilometer. Für ihn, der heute in Großkayna im Saalekreis lebt, ist der Rundweg am gleichnamigen See so etwas wie die Heimstrecke. Gern läuft er aber auch am Geiseltalsee oder an der Saale in Weißenfels.
Nach und nach hat Tim Böttcher Kontakte zu lokalen Unternehmen geknüpft. Logos von Sponsoren werden nun auf jenem Trikot zu sehen sein, das er beim Lauf am Sonntag tragen wird. Bekannte, Freunde, Vereins- und Familienmitglieder haben Geld gespendet. Am nächsten Freitag will er das Geld dem Verein in Berlin symbolisch überreichen. Nach dem harten Training ist Tim Böttcher sicher: Dann wird er den ersten Marathon seines Lebens erfolgreich gemeistert haben. Sein Ziel: eine Zeit zwischen 3:20 und 3:30 Stunden. Noch viel wichtiger für ihn: Möglichst viel Geld für die „Kinderträume“ sammeln. Mehr als 2.500 Euro sind wenige Tage vor dem Lauf bereits zusammengekommen. „Mein Ziel sind mindestens 3.000 Euro“, sagt er und blickt gespannt auf seine Mission im Werratal.