Dank Corona Dank Corona: Weißenfelser Berufsschule wandelt sich zum digitalen Schulhaus

Weissenfels - Wenn sich das Berufliche Gymnasium der Berufsbildenden Schulen (BBS) an diesem Dienstag online vorstellt, dann betreten sie damit einmal mehr Neuland. Wegen Corona findet die alljährliche Informationsveranstaltung für das kommende Ausbildungsjahr erstmals in dieser Form statt. Für Schulleiter Jörg Riemer ein weiteres Beispiel dafür, dass die Bildungsstätte mit ihren fünf Schulformen in Sachen Digitalisierung einen großen Schritt vorangekommen ist. „Unser digitales Schulhaus hat sich gut entwickelt“, sagt Riemer.
60 Prozent der rund 1.800 Schüler lernen derzeit zu Hause
Das sieht auch Martin Blanke so. Der Berufsschullehrer ist verantwortlich für die Organisation des Online-Unterrichts an den Berufsbildenden Schulen. Etwa 60 Prozent der rund 1.800 Schüler lernen derzeit zu Hause, so Blanke. Die Abschlussklassen in allen Schulformen befinden sich hingegen - unter Einhaltung der gängigen Corona-Regeln - im Präsenzunterricht.
Ebenso die 15 Klassen im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ). „Mit Microsoft Teams hat der Landkreis eine Plattform angeschafft, die gute technische Voraussetzungen für unseren Online-Unterricht bietet“, schätzt Blanke ein.
Mit Lehrern eine Arbeitsgemeinschaft Digitalisierung gebildet
Wichtige Erfahrungen konnten Lehrer und Schüler während der ersten Corona-Welle im Frühjahr sammeln. „Alle Kollegen haben im digitalen Schulhaus mitgezogen“, so Blanke. Um sich fortzubilden und Erfahrungen auszutauschen, sei mit den Lehrern eine Arbeitsgemeinschaft Digitalisierung gebildet worden, die sich nun alle zwei, drei Monate trifft.
Als sich im Herbst vergangenen Jahres eine erneute Schulschließung andeutete, veranstalteten sie an der BBS einen Probetag, um nach dem weitgehend normalen Schulbetrieb zwischendurch zu testen, ob das digitale Schulhaus noch funktioniert.
Vorbereitungen für das kommende Ausbildungsjahr
Unterdessen blickt die BBS längst wieder auf das nächste Ausbildungsjahr. Mehr als 50 Bewerbungen liegen bereits für das Berufliche Gymnasium vor, an dem derzeit 240 Schüler in elf Klassen lernen. Bis April sind weitere Bewerbungen möglich. „Im nächsten Ausbildungsjahr wird in den verschiedenen Schulformen kein Bildungsgang wegfallen“, versichert Schulleiter Jörg Riemer. So wird auch die staatliche Pflegeschule unter dem Dach der BBS in Zeitz weitergeführt.
„Wir haben derzeit eine Klasse. Im nächsten Jahr kommt eine weitere Klasse für die Ausbildung zum Krankenpfleger hinzu“, berichtet Jacqueline Girbig, seit Jahresbeginn stellvertretende Leiterin der Berufsbildenden Schulen. Darüber hinaus werde eine Ausbildung zum Generalistischen Pflegehelfer, so die neue Bezeichnung für den Altenpflegehelfer, angeboten. Bewerbungen dafür seien bis zum Schuljahresende möglich, so Jacqueline Girbig.
Lehrer der Weißenfelser Berufsschule freuen sich auf Präsenzunterricht
Fortgeführt wird an der Fachschule der BBS auch die in diesem Ausbildungsjahr erstmals angebotene dreijährige praxisorientierte Erzieherausbildung. „Wir werden eine weitere Klasse eröffnen und sind froh, dass wir dieses Modellprojekt fortführen können“, sagt Jörg Riemer. Das Modell: Träger von Kindertagesstätten, wie etwa auch die Stadt Weißenfels, stellen Auszubildende ein und schicken sie zur theoretischen Ausbildung an die Berufsschule.
Wenn die Lehrer an die Zukunft denken, dann freuen sie sich auf den Tag, da alle Klassen wieder zum Präsenzunterricht zurückkehren. „Wir wollen das Beste aus zwei Welten erhalten“, bringt Schulleiter Riemer den Blick nach vorn auf den Punkt. Soll heißen: Wieder hin zum klassischen Unterricht, ohne das digitale Schulhaus mit seinen Vorteilen aus den Augen zu verlieren.
››Die Berufsbildenden Schulen im Netz unter www.bbs-blk.de(mz)