Chor Granschütz Chor Granschütz: Gemischt mit klasse Klima

Granschütz/MZ - „Wenn ein neues Lied sitzt, erfüllt mich das mit großer Freude“, erzählt Doris Kirmse. Sie muss sich oft gefreut haben, denn unendlich viele Lieder „sitzen“, sprich gehören zum Repertoire des Granschützer Chores. Der feiert am Samstag 45 Jahre und begeht diesen Geburtstag in der Kirche des Dorfes. Doris Kirmse leitet das Ensemble seit 44 Jahren mit großer Lust. „Der Chor ist wie ein soziales Netzwerk. Ich habe dort nur nette Leute“, meint die agile 66-Jährige.
Als Lehrerin kam sie nach Granschütz und blieb mit ihrem Mann im Dorf hängen, meint sie lachend. Die Musiklehrerin spannte sich 1969 vor die Sängerinnen, denn damals war es noch ein reiner Frauenchor. Heute indes werden die 17 Frauen von fünf Männern verstärkt, darunter auch Ortsbürgermeister Hilmar Geppert. Das älteste Chormitglied ist 80 Jahre. Seit vier Jahrzehnten gehört Edeltraud Weiß dem Chor an. Auch die Tochter der 69-jährigen Seniorin, Sigrun Ludwig, singt mit. „Ich singe und tanze wahnsinnig gern“, gibt die Seniorin zu. „Ich trällere überall“, ergänzt die Tochter. Natürlich sei es sehr hilfreich gewesen, dass nicht wenige aus dem Chor die langjährige Chorleiterin bereits als Musiklehrerin als Kind hatten. Die Liebe zum Gesang sei so von Kindesbeinen an gepflegt worden. Ein langjähriges Mitglied im Granschützer Chor ist auch Heike Czinczoll. „Ich singe die Oldies meiner Jugend am liebsten. Lege ich mir Phantom der Oper auf, dann geht erst einmal ein paar Stunden nichts“, damit deutet die Sängerin an, dass sie alle Arien mitsingt. „Musik bewegt. Sie lässt den stressigen Alltag einmal etwas vergessen“, sagt die Krankenschwester. Darum gehe sie auch gern einmal wöchentlich zur Chorprobe. „Das Klima ist klasse“, gibt sie zu. „Ich liebe die Gemeinschaft“, ergänzt die 64-jährige Edith Beyer. Doris Kirmse bestätigt das. Sie höre nicht nur Volkslieder, sondern auch Udo Lindenberg und Karat. Der Metallica-Fan gibt zu, beim Wäscheaufhängen stets Melodien zu pfeifen.
Im Chor singen die Frauen und Männer dreistimmig. Freude bringen sie mit ihren Konzerten bei mehr als einem Dutzend ihrer öffentlichen Auftritte. „Wir gehen regelmäßig in Pflegeheime“, berichtet die Chorleiterin. Für den Erhalt der Granschützer Kirche geben sie ebenfalls ihre Stimme. Mehrere Benefizkonzerte fanden bereits statt. Tradition haben die Weihnachtskonzerte, das Burgensingen und die Eröffnung der Chorsaison in Bad Kösen. Nach dem Konzert zeigt der Chor sich von seiner kulinarischen Seite. Mehr als 20 Kuchen werden aufgetischt.