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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Vater nimmt Kinder wegen Bauvorhaben aus Tagesstätte

Von HOLGER ZIMMER 02.08.2010, 16:35

WENGELSDORF/MZ. - "Ich konnte mir einen Eindruck verschaffen, welchen Lärm- und Staubbelastungen die Kinder ausgesetzt werden. Zwischenzeitlich verstand man sein eigenes Wort nicht mehr", schreibt Hammerl. Das sei gesundheitsgefährdend. Er bezeichnet es als grob fahrlässig, nicht bereits im Vorfeld ein Ausweichquartier organisiert zu haben und fordert annehmbare Verhältnisse.

Derzeit herrscht in der Einrichtung wieder Ruhe. Heizkessel und Wasserbereitung sind nämlich installiert. "Wann es weitergeht, ist unklar", sagt Bürgermeisterin Sybille Reider (parteilos). Auf jeden Fall soll aber in Umsetzung von energetischen Maßnahmen, die auch über das Konjunkturpaket II finanziert werden, hinter der Eingangstür ein Windfang errichtet werden. Gleichzeitig wird eine neue Treppe eingebaut, die man derzeit produziert. Sie soll einen hölzernen Aufgang ersetzen, der angesichts seiner Steigung und der Stufenbreite nicht mehr normgerecht ist. Immerhin dürfen die oberen Räume der Tagesstätte nur von der großen Gruppe und Hortkindern, aber nicht von kleineren Mädchen und Jungen genutzt werden. Mit der Maßnahme ändert sich auch der Übergang ins Obergeschoss.

Ein Ausweichen in die alte Schule bezeichnet Sybille Reider als nicht möglich. Sie verweist auf dort fehlende Kindertoiletten und entsprechende Räume. Die seien nur im Obergeschoss vorhanden, so dass die Treppe wieder zum Aufreger geworden wäre. Im Glashüttenweg habe man aber alle Voraussetzungen. Man könne das Haus durch einen hinteren Eingang verlassen und einen kleineren Spielplatz nutzen. Gemäht worden sei zudem zwischen dem angrenzenden Baumbestand. Bleibe das Wetter sommerlich, könnten Zelte genutzt und damit mehr Zeit im Freien verbracht werden. Selbst ins Obergeschoss gebe es einen zweiten Zugang.

Im Gegensatz zur Bürgermeisterin sieht Bauamtsleiterin Carmen Rex die Arbeiten durchaus nicht unproblematisch. Da sei die Heizungsumrüstung das kleinere Übel gewesen. Aber sie verweist auch auf umfangreiche Vorhaben, die bereits in Großkorbetha bei laufendem Betrieb erfolgreich realisiert worden seien. Sie rechnet damit, dass es Mitte August weitergehe und das Ganze nicht auf wenige Tage zu beschränken sei. So gehe es einerseits um den neuen Treppenaufgang mit entsprechenden Fundamenten und weitere Arbeiten in der Folge. Eine sei das Versetzen einer Tür für den Sanitärraum. Doch Carmen Rex beschwichtigt: "Wir werden Staubschutzplanen befestigen, so dass der Flur nicht so verdreckt, dass man ihn nicht mehr benutzen kann." Sie spricht von einer lediglich etwas höheren Staubbelastung, so dass die "Kinder nicht über Gebühr belastet werden". Aber sie äußert auch: "Es ist unmöglich, alles ohne Lärm und Staub über die Bühne ziehen zu wollen." Auf jeden Fall sei mit den Firmen gesprochen worden, dass sie ihre Arbeiten dem Tagesrhythmus der Kindereinrichtung unterordnen. In anderen Tagesstätten hätte man immer auch einen Plan Plan B gehabt, wonach zum Beispiel Wandertage eingeschoben wurden.

Kindergartenleiterin Martina Böhme betonte zudem, dass die Mitarbeiterinnen natürlich doppelt in der Aufsichtspflicht sind. Zudem sei mit allen gesprochen worden, damit sie in dieser Zeit zur Verfügung stehen.