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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: «Spatzennest»-Kinder im fremden Nest für ein Jahr

Von Autor Petra Wozny 05.11.2012, 14:25

Hohenmölsen/MZ. - Sie sind nicht mehr in ihrem angestammten Nest, wurden herauskomplementiert. Einen unglücklichen Eindruck machen sie deshalb nicht: die Knirpse aus der Hohenmölsener Kindereinrichtung "Spatzennest". Untergeschlüpft sind sie in der Kita "Sonnenschein" und das für etwa ein Jahr.

Der Grund: Das "Nest" wird aufgemöbelt, sprich grundhaft saniert. Vor ein paar Wochen flatterte endlich der Fördermittelbescheid des Landes über eine halbe Million Euro ins Rathaus. Die Kommune hat ebenfalls eine halbe Million Euro im Haushalt eingestellt. Nun graben sich die ersten Bagger ins Erdreich. Die Männer der Hohenmölsener Firma Petermann Bau GmbH sind gegenwärtig damit beschäftigt, Baufreiheit zu schaffen, damit in Bälde an das Haus ein Aufzug gebaut werden kann. Ziel ist, den Plattenbau aus dem Jahr 1984 auf den heutigen Standard zu bringen. Das Haus für die Krippen- und Kindergartenkinder wird behindertengerecht, bekommt Themenräume, ein Kinderrestaurant und modernste Sanitärräume.

"Es wird schon toll", sagt Barbara Heinze, die seit Eröffnung der Kita "Spatzennest" in der Einrichtung arbeitet und dort Chefin ist. Sie erinnert sich noch gut daran, dass das Haus mal mit rund 180 Kindern rappelvoll war. Heute besuchen 57 Mädchen und Jungen die Einrichtung. Weniger Kinder zu betreuen, war die eine Seite der Medaille. Die andere: "Wir hatten in der Einrichtung dadurch auch viel Platz", erklärt Heinze.

Der Auszug aus dem angestammten "Spatzennest" kam nicht überraschend. Vor zwei Jahren schon sei in der Verwaltung der Gedanke einer Sanierung der Einrichtung gereift. "Von da an saßen wir auf gepackten Koffern", sagt die "Spatzennest"-Chefin. Der Fördermittelbescheid ließ jedoch recht lange auf sich warten.

Nun jedoch sei alles recht schnell gegangen. Kameraden der Feuerwehr packten mit an, so dass an zwei Tagen Spielzeug, Betten, Garderoben, Tische und Stühle in einem Trakt der integrativen Kindertagesstätte untergebracht waren. "Wir sind alle etwas zusammengerückt", meint dieLeiterin vom "Kinderland", Marina Meuche. Sie gab vier Räume an die neuen "Spatzen" ab. "Wir kennen uns, wir helfen uns. Da bedarf es doch keiner großen Worte", meint sie kurz und knapp. Das betreffe die gemeinsame Annahme der Kinder, um Doppelbesetzungen der Erzieherinnen zu vermeiden. Gemeinsam werde auch die Nutzung der Musik- und Sporträume geplant. Die Neuankömmlinge fühlen sich in den anderen vier Wänden pudelwohl. "Sie haben die gleichen Erzieherinnen, das gleiche Spielzeug. Naja und die Kita kennen sie doch auch aus den Betriebsferien. Da sind sie ja jeden Sommer hier", erklärt Barbara Heinze, dass es keine Tränen beim Umzug gab und ergänzt: "Die Eltern zeigen Verständnis dafür, dass manches im Moment noch provisorisch ist. Aber wir alle freuen uns auf die sanierte Kita, die wir hoffentlich Ende nächsten Jahres wieder beziehen können."

Nach einigen turbulenten Tagen ist jetzt Zeit zum Eingewöhnen. So mancher Spaziergangtag ans alte "Spatzennest" wird in den Tagesablauf integriert, um den Bauarbeitern über die Schulter zu schauen.Für den 30. November ist ein Laternenumzug vom Bürgerhaus der Stadt aus geplant, ist weiter zu erfahren.