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Arbeitsmarkt und Bezahlung Burgenlandkreis: So viele Beschäftigte erhalten nur den Mindestlohn

Institut hat ausgerechnet, wie viele Arbeitnehmer in Weißenfels, Zeitz und Naumburg von einer Erhöhung des Mindestlohns profitieren würden.

Von Michael Tempel Aktualisiert: 19.09.2024, 13:07
Wenn es nach der Gewerkschaft NGG geht, sollte der gesetzliche Mindestlohn am besten gleich auf 15 Euro erhöht werden (Symbolfoto).
Wenn es nach der Gewerkschaft NGG geht, sollte der gesetzliche Mindestlohn am besten gleich auf 15 Euro erhöht werden (Symbolfoto). Foto: DPA

Weißenfels/MZ - Im Burgenlandkreis arbeiten nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aktuell rund 5.200 Menschen für den gesetzlichen Mindestlohn. Sie verdienen also 12,41 Euro pro Stunde. Das ist das Ergebnis einer Arbeitsmarkt-Untersuchung des gewerkschaftsnahen Pestel-Instituts im Auftrag der NGG.

Gewerkschaft plädiert für 14, besser noch für 15 Euro Mindestlohn

Laut Institut würden in der Region zahlreiche Arbeitnehmer von einer Anhebung des Mindestlohns auf 14 Euro profitieren. „Im Burgenlandkreis ginge der Lohn auf einen Schlag in rund 11.800 Jobs hoch. Immerhin werden heute noch in 18 Prozent aller Jobs im Burgenlandkreis weniger als 14 Euro pro Stunde verdient“, sagt Institutschef Matthias Günther. Ein Mindestlohn von 15 Euro würde im Burgenlandkreis sogar rund 15.100  Beschäftigten zugute kommen.

Menschen im Burgenlandkreis sollen vor Armut geschützt werden

Der NGG-Regionalverband Leipzig-Halle-Dessau will damit seiner Forderung nach einem höheren gesetzlichen Mindestlohn Nachdruck verleihen. „Ziel muss es sein, die Jobs im Burgenlandkreis aus dem Lohnkeller zu holen. Der Mindestlohn ist dabei nur die unterste Haltelinie. Wirklich fair bezahlt wird nur, wer Tariflohn bekommt“, sagt NGG-Regionalchef Christian Ullmann. Die Menschen müssten vor Armut geschützt werden.

Ab Januar wird der Mindestlohn allerdings nur um 41 Cent auf 12,82 Euro steigen. Das habe die Mindestlohnkommission gegen die Stimmen der Gewerkschaften beschlossen. „Dabei müsste er eigentlich schon jetzt in Deutschland bei rund 14 Euro liegen“, sagt Ullmann. Nach europäischen Vorgaben müssten es sogar 15 Euro sein.