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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Endspurt im Anbau

Von Holger Zimmer 04.04.2012, 18:29

Grosskorbetha/MZ. - "Es hat die längste Zeit gedauert", sagt Carmen Rex vom Fachbereich für technische Dienste und Stadtentwicklung Weißenfels. Sie steht mit den Mitgliedern des Ortschaftsrates vor dem Erweiterungsbau der Privaten Allgemeinbildenden Schulen in Großkorbetha. Seien die Parkflächen fertig, auf denen dann die Firmenfahrzeuge stehen können, wäre es auch mit der noch halbseitigen Sperrung der Schulstraße vorbei. Der Endspurt für die Fertigstellung des Anbaus hat begonnen.

Das künftige Gymnasium ist mit dem alten Schulgebäude verbunden. Auch dort können Räume genutzt werden und umgedreht. Der Platz vor dem Haupteingang ist inzwischen weitgehend mit Schotter aufgefüllt. Hier ragen acht Schächte in die Höhe, sechs decken die Bohrungen ab, die 60 Meter in die Tiefe gehen. Über sie wird das Gebäude vor allem mit Erdwärme beheizt. Steht die nicht im ausreichenden Maße zur Verfügung, wird die installierte Brennwerttechnik mit Erdgas "gefüttert". Dessen Verbrauch ist derzeit enorm, weil die Fußböden trocknen müssen. Das ist Voraussetzung dafür, dass die Sanitärräume gefliest und im Gebäude auch ansonsten der Bodenbelag verlegt werden kann. Derzeit sind Michael Böhme und Thomas Böhm von der Tagewerbener Firma Blanke & Heinel im Obergeschoss beim Fliesen.

Währenddessen malert Steffen Degenkolbe aus Kriechau die Wände. Die erhalten zum Teil nur einen Hauch von grüner und roter Farbe, der beruhigend wirken soll. "Der Sichtbeton bleibt ansonsten, wie er ist", sagt Carmen Rex und charakterisiert die Bauweise als schlicht und ganz auf die Funktionalität des Gebäudes ausgerichtet. Es sind glatte Wände, deren Schalungsstöße schon gebrochen wurden. Teilweise gibt es eine dem Beton geschuldete Maserung. Um dieses Ergebnis zu erreichen, war eine logistische Meisterleistung erforderlich, wurden Leerrohre vor dem Gießen für Ver- und Entsorgungsträger eingearbeitet. "Jede Steckdose und jeder Schalter musste da berücksichtigt werden", meint Frau Rex. Es sei normales modernes Bauen, an das man sich freilich erst gewöhnen müsse.

Nur an wenigen Stellen werden Leitungen hinter Trockenbauwänden versteckt. Vor allem aber verschwinden Elektrokabel unter der Deckenverkleidung, die trotz der noch kahlen Wände schon jetzt schalldämmend wirkt. Farbkontraste setzen Türen und Stuhlrahmen in Weinrot. Mit der nun städtischen Angestellten, die schon in der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft Saaletal federführung für die Realisierung des Baus verantwortlich zeichnete, inspizieren die Ortschaftsräte Raum für Raum. Bürgermeister Johannes Drewitz (parteilos) äußert nicht ohne Stolz: "Das kann sich sehen lassen, was hier geleistet wurde. Gut, dass wir das noch vor der Zwangseingemeindung auf den Weg bringen konnten."

Es geht durch den Speiseraum, der auch als Aula für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden kann. Vor den großen Fenstern sind schon die Sonnenschutzanlagen angebracht. Die Räume werden von Licht durchflutet. Drinnen gibt es an jeder Schulbank Elektro- und Computeranschlüsse. Im Untergeschoss stehen auch ein Aufenthaltsraum und eine Bibliothek zur Verfügung. Das Abwasser muss wegen der tiefer gelegenen Ebene nach oben gepumpt werden. Fußbodenbelag wird nun im Haus verlegt und die Möbel sind bestellt. Insgesamt werden immerhin 4,8 Millionen Euro investiert. Am 31. Mai soll der Bau weitgehend fertig sein, so dass der Nutzung ab dem Schuljahresbeginn im September nichts mehr im Wege steht.