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Bundespolizei informiert über Ausbildung Bundespolizei informiert über Ausbildung: Nur jeder Zehnte schafft es

Von Klaus-Dieter Kunick 08.06.2016, 09:24
18 junge Leute, die teilweise mit ihren Eltern erschienen, nahmen am Vortrag von Thomas Wotzko von der Bundespolizei aus Chemnitz in der Agentur für Arbeit in Weißenfels teil.
18 junge Leute, die teilweise mit ihren Eltern erschienen, nahmen am Vortrag von Thomas Wotzko von der Bundespolizei aus Chemnitz in der Agentur für Arbeit in Weißenfels teil. Peter Lisker

Weißenfels - Lange Zeit sah es dieser Tage an einem späten Nachmittag so aus, als wenn sich kein Mensch für den Vortrag von Thomas Wotzko interessieren würde. Die Bundespolizei aus Chemnitz wollte zum ersten Mal in der Stadt an der Saale mit Jugendlichen zusammenkommen, um sie zu werben. Was zunächst nach einem Teilnahmefiasko aussah, hatte dennoch ein glückliches Ende: Es fanden sich schließlich 18 Teilnehmer in den Räumen der Agentur für Arbeit in Weißenfels ein. Einige wurden von ihren Eltern begleitet, so dass die Zahl der Anwesenden bei 27 lag. Thomas Wotzko zeigte sich mit der Resonanz zufrieden.

Wunschvorstellungen

Das waren zum großen Teil auch die Jugendlichen, die den Ausführungen des Chemnitzers über eine Stunde lang gespannt folgten und anschließend an den Polizisten ihre Fragen stellten. So beispielsweise aus dem sächsischen Waldsteinberg (zwischen Leipzig und Grimma) Antonia Schulze, die die 8. Klasse besucht und mit ihrer Mutter Tina gerade zufällig in Hohenmölsen weilte - sie schauten beide bei der Veranstaltung vorbei. Die 15-Jährige interessierte sich dafür, ob sie beruflich „etwas mit Hunden“ bei der Bereitschaftspolizei machen könnte, erzählte Antonia, die zu Hause zwei Hunde hat. Eine Arbeit bei der Bereitschaftspolizei könnte sich auch Kristin Wittek gut vorstellen. Die 16-Jährige aus Taucha möchte gern eine Ausbildung in Angriff nehmen, um dann später beim Zoll zu arbeiten. Soweit die Wunschvorstellungen der jungen Leute.

Jeder Zehnte bekommt Stelle

Die Realität sehe leider vollkommen anders aus, bestätigte Polizeihauptmeisterin Claudia Poller. Auf eine Stelle bei der Bundespolizei schaffe es gerade einmal jeder zehnte Bewerber, ergänzte die Einstellungsberaterin aus Chemnitz. Das Interesse bei den jungen Leuten sei zwar insgesamt hoch. Aber: „Das heißt noch lange nicht, dass sie tatsächlich eingestellt werden“, fügte sie hinzu. Dass die Jugendlichen entspannt an die Bewerbung herangehen, sei natürlich in Ordnung, aber „etliche junge Leute sehen das leider viel zu locker“, erklärte Claudia Poller. Die Folge: Sie fallen beim Aufnahmetest durch. So könne sich jeder Bewerber gezielt auf die Sportprüfung vorbereiten, alle Kriterien seien bereits im Vorfeld bekannt. Genutzt werde das aber von vielen kaum. „An und für sich dürfte hier keiner durchfallen, doch diejenigen machen es sich zu leicht.“

Hohe Durchfallquote

Ein weiterer Knackpunkt sei der schriftliche Eignungstest. Beim Diktat würden etliche an der korrekten deutschen Sprache scheitern. Ein weiterer Ablehnungsgrund sei, dass es flächendeckende Tätowierungen am Körper gebe, wieder andere scheitern am Gesundheitszustand. Und so würde sich eben ein Hinderungsgrund nach dem anderen auftun. Die Mindestkörpergröße von 1,63 Metern habe man schon außer Kraft gesetzt, um mehr Bewerbern eine Einstellung einzuräumen. So werden in diesem Jahr sowie im nächsten und auch das Jahr darauf bundesweit rund 2.000 Bewerber eingestellt. „Nie waren die Chancen größer als derzeit, bei der Bundespolizei Fuß zu fassen.“ Wer den Termin in Weißenfels verpasst habe, könne sich zu jeder Zeit in der Agentur für Arbeit informieren. Viermal im Jahr sei man in der Region unterwegs, unter anderem in Halle oder auch in Merseburg, so Claudia Poller. (mz)

Weitere Infos unter:www.komm-zur-bundespolizei.de